Altamerikanistik-Professor: Touristen stürmen Maya-Gebiete

Altamerikanistik-Professor: Touristen stürmen Maya-Gebiete
Der Medien-Hype um das Datum 21. Dezember stößt bei Maya-Nachfahren auf Kritik: "Da gibt es Intellektuelle, die sehr verärgert sind über die Kommerzialisierung dieses Datums und darüber, dass vor allem Europäer und Nordamerikaner es nutzen, um eigene apokalyptische Visionen zu bedienen", sagte der Bonner Professor für Altamerikanistik, Nikolai Grube, der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Donnerstagsausgabe).

Derzeit stürmten Hunderttausende Touristen die Maya-Gebiete, veranstalten Zeremonien und glauben, an heiligen Stätten Schutz zu finden. Es gebe einen Zusammenschluss einiger Maya, "der protestiert und in Internetforen die westliche Presse angreift, weil sie das Thema so überhöht und damit ein falsches, weil exotisierendes Bild der Maya zeichnet", fügte Grube hinzu: "Das hat mit den alten Maya nun wirklich gar nichts zu tun."

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Dagegen fördere die Tourismusindustrie in Mexiko, Guatemala und Honduras den Katastrophentourismus, erklärte Grube: "Da gibt es öffentliche Feste, bei denen nicht der Weltuntergang im Vordergrund steht, sondern die Transformation des Bewusstseins." Dies ziehe jede Menge esoterischer Gruppen an.

Um den 21. Dezember 2012 herum wird in der Esoterik-Szene ein besonderes Ereignis erwartet. Die Prophezeiungen reichen von der kompletten Zerstörung des Planeten bis zum Beginn eines neuen - besseren - Zeitalters. Die bekannteste Voraussage beruft sich auf den Maya-Kalender. Dieser soll Ende 2012 abbrechen. Wissenschaftler halten das Ganze schlicht für großen Unfug.