Saarland: Bis 2017 islamischer Bekenntnisunterricht

Saarland: Bis 2017 islamischer Bekenntnisunterricht
Die schwarz-rote saarländische Landesregierung will bis zum Ende der Legislaturperiode einen bekenntnisorientierten islamischen Religionsunterricht einführen.

Derzeit würden Kontakte mit der Türkisch-Islamischen Union (DITIB) und anderen islamischen Religionsgemeinschaften gesucht, sagte Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) am Dienstag nach einem Spitzentreffen mit den Bischöfen von Speyer und Trier. "Jedes Kind hat das Recht auf Vermittlung seiner Religion, auch in der Schule." 

###mehr-artikel### Nach Angaben von Kramp-Karrenbauer ist das Saarland bei der Einführung des islamischen Religionsunterrichtes im Vergleich mit anderen Bundesländern "erst am Anfang des Weges". Bislang gibt es im Saarland lediglich alevitischen Religionsunterricht.

Gemeinsam mit Nordrhein-Westfalen ist Niedersachsen bundesweit Vorreiter bei der Einführung des Unterrichts als reguläres Schulfach. Seit vergangener Woche wird an bereits an 44 Grundschulen in Nordrhein-Westfalen islamischer Religionsunterricht erteilt. In Niedersachsen soll der Unterricht ab dem Schuljahr 2013/14 stufenweise zunächst an Grundschulen eingeführt werden.

Die Bischöfe Stephan Ackermann (Trier) und Karl-Heinz Wiesemann (Speyer) begrüßten die Ankündigung. Religion dürfe nicht in die private Sphäre abgeschoben werden, sagte Wiesemann. "Wir treten für das Selbstbestimmungsrecht der Religionen ein, das gilt auch für den Religionsunterricht." Auch beim islamischen Religionsunterricht müssten, wie beim katholischen oder evangelischen, Ziele und Inhalte von der Religionsgemeinschaft verantwortet werden. Notwendig sei hierfür die eindeutige Klärung der Ansprechpartner auf muslimischer Seite, unterstrich der Bischof.