Erstes deutsches Demenzdorf entsteht in Alzey

Erstes deutsches Demenzdorf entsteht in Alzey
Der deutschlandweit einmalige Plan eines Dorfes für Demenzkranke im rheinhessischen Alzey hat eine entscheidende Hürde genommen. Am Montagabend befürwortete der Stadtrat der Kreisstadt mit großer Mehrheit das Vorhaben.

29 der 31 Ratsmitglieder stimmten dafür, dem Investor eine Kaufoption für ein 1,2 Hektar großes Gelände zu gewähren, wie die Stadtverwaltung am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst (epd) mitteilte. Die Saarbrücker Beratungsgesellschaft "Bennewitz & Georgi" will in Alzey eine Siedlung für 120 Bewohner errichten lassen. In dem Stadtquartier sollen auch Menschen mit fortgeschrittener Demenz ein weitgehend selbstständiges Leben führen können. Vorbild für das Vorhaben ist das niederländische Demenzdorf "De Hogeweyk" bei Amsterdam.

Das Stadtquartier in Alzey soll aus einem Boulevard bestehen, der an beiden Straßenseiten mit ein- bis zweistöckigen Häusern bebaut werden soll. In den Gebäuden können die betagten Bewohner in kleinen Wohngruppen leben. Auf dem Gelände soll es einen eigenen Laden, eine Arztpraxis und Freizeitangebote geben. Die Bewohner könnten sich in dem Stadtquartier frei bewegen und ihren Alltagserledigungen nachkommen, das Gelände allerdings nicht ohne weiteres verlassen.

Privater Investor steht bereit

Für die Umsetzung des schätzungsweise 13 bis 14 Millionen Euro teuren Bauvorhabens stehe mit der westfälischen Firmengruppe "Schettler Unternehmungen" ein privater Investor bereit. Das rheinland-pfälzische Gesundheitsministerium steht dem Vorhaben grundsätzlich aufgeschlossen gegenüber. Mit der Gewährung einer Kaufoption erhalten die Initiatoren des Projekts die Möglichkeit, die aufwendige Detailplanung und Wirtschaftlichkeitsprüfung zu starten.