Terre des Femmes protestiert gegen Genitalverstümmelung in Ägypten

Terre des Femmes protestiert gegen Genitalverstümmelung in Ägypten
Die Frauenrechtsorganisation will am Dienstag der ägyptischen Botschaft in Berlin 12.000 Unterschriften gegen die weit verbreitete Praxis der weiblichen "Beschneidung" übergeben.

###mehr-artikel###Die Sammlungsaktion war im Februar gestartet worden, nachdem bekannt wurde, dass ägyptische Parlamentarier das seit 2008 geltende Verbot der Verstümmelung wieder aufheben wollen. In dem Anschreiben an die ägyptische Regierung fordern die Unterzeichner, die Behörden müssten die Menschenrechtsverletzung konsequent bestrafen und im ganzen Land für mehr Aufklärung sorgen.

Es gebe zahlreiche Hinweise dafür, dass die grausamen Eingriffe nach dem Sturz des Regimes von Hosni Mubarak im Februar 2011 zugenommen hätten, erklärte die Terre des Femmes. So propagierten mobile Kliniken, die von den Muslimbrüdern finanziert würden, die Genitalverstümmelung von Mädchen.

###mehr-links###Bei der weiblichen Genitalverstümmelung werden Mädchen und Frauen die Klitoris und oft Teile der Schamlippen entfernt. Dies kann lebenslange gesundheitliche Folgen haben und zum Tod führen. Nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks UNICEF sind in Ägypten über 90 Prozent der weiblichen Bevölkerung davon betroffen. Nach dem Gesetz von 2008 ist Genitalverstümmelung nur dann erlaubt, wenn sie "medizinisch notwendig" ist. Deshalb werden laut Terre des Femmes drei Viertel dieser Eingriffe von medizinischem Personal vorgenommen.