Hungerstreik gegen deutsche Asylpraxis: Iraner nähen sich den Mund zu

Hungerstreik gegen deutsche Asylpraxis: Iraner nähen sich den Mund zu
Die protestierenden iranischen Flüchtlinge in Würzburg greifen zu drastischen Mitteln: Zwei von ihnen sind am Montag erneut in den Hungerstreik getreten und haben sich dafür den Mund zunähen lassen, wie die Iraner mitteilten.

Damit wollten sie ihren Protest radikalisieren und auf eine "höhere Stufe der Ernsthaftigkeit und Entschlossenheit heben". Für ihren "gezielten und bewussten Kampf" hätten sie sich in körperlicher und geistiger Gesundheit entschlossen.

Der Hungerstreik solle so lange dauern, bis die Forderungen der Flüchtlinge erfüllt werden, kündigten die Iraner an. Ihre Forderungen lauten: die sofortige Schließung der Gemeinschaftsunterkünfte, ein sofortiger Abschiebe-Stopp in alle Länder, die Abschaffung der "menschenunwürdigen" Residenzpflicht sowie die Anerkennung der protestierenden Iraner als politische Flüchtlinge.

Die zehn Iraner demonstrieren seit dem 18. März gegen die Asylpraxis in Deutschland. Zwei Mal befanden sie sich bereits im Hungerstreik. Sechs Iraner haben inzwischen verschiedene Aufenthaltstitel erlangt, die übrigen vier Fälle liegen derzeit bei Verwaltungsgerichten.