Holocaust-Leugner Williamson aus der Piusbruderschaft ausgeschlossen

Holocaust-Leugner Williamson aus der Piusbruderschaft ausgeschlossen
Die Piusbruderschaft hat den Holocaust-Leugner und Bischof Richard Williamson aus ihren Reihen ausgeschlossen.

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Der 72-jährige Brite habe "sich seit mehreren Jahren von der Führung und Leitung der Priesterbruderschaft entfernt und sich geweigert, den Respekt und den Gehorsam zu bezeigen, den er seinen rechtmäßigen Oberen schuldet", heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Stellungnahme des Generalhauses der Priesterbruderschaft St. Pius X. im schweizerischen Menzingen.

In einer ersten Reaktion hält der deutsche Vatikanexperte Bernd Hagenkord den Ausschluss von Williamson angesichts der vorangegangenen Spannungen zwischen der Leitung der Traditionalisten und dem Bischof für wenig überraschend. Dieser sei zuvor mehrfach aufgefordert worden, seine kritischen Äußerungen über seine Mitbrüder im Internet zu unterlassen, erklärte der Leiter der deutschsprachigen Redaktion von Radio Vatikan. Williamson habe nie zum "Mainstream" der Piusbruderschaft gehört. Der Ausschluss des in Deutschland als Holocaust-Leugner verurteilten Briten werde eine Aussöhnung zwischen dem Vatikan und der ultrakonservativen Bruderschaft nicht erleichtern.

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Der deutsche Disktriktobere der Piusbruderschaft, Franz Schmidberger, wies das letzte Ultimatum des Vatikans für eine Anerkennung der Lehren des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) im vergangenen September zurück. Die Bruderschaft war aus Protest gegen die Reformen des Konzils gegründet worden.