Bischof: Interreligiöser Dialog wichtig für die Gesellschaft

Bischof: Interreligiöser Dialog wichtig für die Gesellschaft

Berlin (epd). Der katholische Augsburger Bischof Bertram Meier hat die Bedeutung des Dialogs zwischen den Religionen für die Gesellschaft betont. Die Menschheitsfamilie trage eine gemeinsame Verantwortung für "die eine Welt", in der sie lebe. In Zeiten, in denen Religion und Glauben für Ausgrenzung und Spaltung bis hin zu Krieg und Terrorismus instrumentalisiert würden, hätten Religionsgemeinschaften eine gemeinsame Pflicht, sich für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung einzusetzen, sagte Meier während einer Online-Diskussion mit anderen Religionsvertretern am Dienstag.

Im Rahmen einer virtuellen Dialogwerkstatt sprach Meier mit Vertretern der Kirchen und Religionsgemeinschaften sowie Praktikern des interreligiösen Dialogs in Deutschland. Die von der Eugen-Biser-Stiftung in Zusammenarbeit mit der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung organisierte Veranstaltung widmete sich dem "Beitrag von Dialogbeauftragten der Religionsgemeinschaften und Vertretern gemischtkonfessioneller Dialogprojekte für ein gelingendes Zusammenleben". Seit der Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz im September 2020 ist Meier neuer Vorsitzender der Unterkommission für den Interreligiösen Dialog.

Im Zentrum der Online-Veranstaltung stand der Austausch über Best-Practice-Beispiele der interreligiösen Dialogarbeit, darunter das von der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) zusammen mit jüdischen und muslimischen Partnern initiierte Projekt "Weißt du, wer ich bin?" und die Drei-Religionen-Schule im Bistum Osnabrück. Die gesamtgesellschaftliche Relevanz eines solchen Dialogs lasse sich ganz konkret anhand solcher Beispiele ablesen. "Es geht nicht nur darum, miteinander zu reden, sondern gemeinsam zu handeln", sagte Meier.

An der Podiumsdiskussion nahmen neben Meier die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung Annette Widmann-Mauz, die evangelische Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs, der Sprecher des Koordinationsrats der Muslime, Burhan Kesici, und der Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Abraham Lehrer, teil.