Sonntagsarbeit infrage gestellt

Person, nicht sichtbar, liegt mit einem "Lazy Sunday" - Spruch im Bett
shutterstock
Thomas Mann setzt sich für die Bewahrung des arbeitsfreien Sonntags ein
Sonntagsarbeit infrage gestellt
Vertreter von Europaparlament und Zivilgesellschaft haben am Montag in Brüssel über Sonntagsarbeit diskutiert.

Es gebe einen präzisen Unterschied zwischen Sonntagen und anderen freien Tagen, sagte der CDU-Abgeordnete Thomas Mann. Sonntage böten die einzigartige Gelegenheit für Zeit mit der Familie und Freunden wie auch für religiöse Handlungen, erklärte Mann. Beschäftigte müssten deshalb gegen "die Philosophie des allzeit erreichbaren Mitarbeiters" verteidigt werden, verlangte Mann bei einer Veranstaltung der Europäischen Sonntagsallianz.

Boze Vuleta von der kroatischen Sonntagsallianz berichtete von der Situation in seiner Heimat, wo das Arbeitsgesetz in den vergangenen 15 Jahren drei Mal liberalisiert worden sei. Die kroatische Europaabgeordnete Marijana Petir wies darauf hin, dass lange Arbeitszeiten Beschäftigte auf lange Sicht krank machten. Markus Blümel von der österreichischen Sonntagsallianz ging auf die Situation in Österreich ein. Eine dort eingeführte Regelung freiwilliger Sonntagsarbeit kritisierte Blümel: Nur Beschäftigte mit großer Verhandlungsmacht gegenüber dem Arbeitgeber könnten "nein" sagen.

Die Europäische Sonntagsallianz ist ein Netzwerk von nationalen Sonntagsallianzen, Gewerkschaften, Organisationen der Zivilgesellschaft und Kirchen, zu dem als Unterstützer auch das Brüsseler Büro der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gehört. Die Allianz setzt sich für einen arbeitsfreien Sonntag und "angemessene Arbeitszeiten" ein. Auf EU-Ebene gibt es keine einheitliche Regelung zur Arbeit am Sonntag.