Fernsehwochenvorschau: "Rabiat: Geld. Macht. Glück."

Rabiat-Autor Steffen Hudemann mit kubanischer Zigarre.
Foto: Radio Bremen/Sven Kiesche
Was ist Klischee? Was ist Luxus? Rabiat-Autor Steffen Hudemann mit kubanischer Zigarre.
Fernsehwochenvorschau: "Rabiat: Geld. Macht. Glück."
Was lohnt sich vom 12. bis zum 18. Mai im Fernsehen?
Filmemacher Steffen Hudemann lernte junge Reiche kennen, so alt wie er selbst, und fragte: Was macht sehr viel Geld mit Menschen unter 40, die mehr haben, als sie je brauchen werden? Antworten in der Dokumentation, die am 14.5. um 22.45 Uhr im Ersten läuft. Und was sich sonst noch lohnt vom 12. bis zum 18. Mai im Fernsehen.

12.5., ARD, 16.00 Uhr: "W wie Wissen: Wie gelingt die Energiewende?"

Deutschland steht mit der Energiewende vor gigantischen Herausforderungen. Wenn sie gelingen soll, wird unsere Welt anders aussehen. Auf nahezu allen Dächern müssen Solaranlagen montiert werden; auf 5000 Quadratkilometern Fläche brauchen wir Solarparks; auf weiteren 7000 km2 Windparks – das entspricht etwa dem halben Bundesland Hessen, wenn auch verteilt auf die ganze Republik. Im Vergleich zum Jahr 2018 muss sich die Windraddichte verdoppeln. Doch es gibt zunehmend Widerstand gegen die "Verspargelung" der Landschaft mit Windrädern. Denn es geht auch um Naturschutz: Windräder können für Vögel zur tödlichen Falle werden. Wissenschaftler und  Naturschützer suchen nach Lösungen, um die Tiere zu schützen. Mieter haben bisher ebenfalls nichts von der Energiewende. Obwohl sie den Ausbau der erneuerbaren Energien jeden Monat mit der EEG-Umlage mit bezahlen, profitieren vor allem Hausbesitzer von der Öko-Umlage, wenn sie ihre Dächer mit Solarpaneelen ausstatteten. Ein neues Mieterstromgesetz soll das ändern: Die Besitzer bekommen eine Vergütung bis zu 3,8 Cent je Kilowattstunde, den erzeugten Strom verkaufen sie dann an die Mieter. Und die sollten dann einen Preis zahlen, der um mindestens zehn Prozent unter dem Tarif des örtlichen Grundversorgers liegen. Kann dieses Konzept funktionieren? Eine wichtige Säule für die Energiewende ist eine kostengünstige und umweltfreundliche Energiespeicher-Technologie. Der Physiker und Erfinder Bernd Geisler hat ein Verfahren entwickelt, mit dem aktuell überschüssiger Strom für einen späteren Verbrauch gespeichert werden kann. Eine Technologie mit riesigem Potenzial ist ein Druckluftspeicher. Er könnte die Energiewende entscheidend voranbringen, da diese Erfindung ein Grundproblem vor allem von Wind- und Photovoltaik-Kraftwerken löst: eine Stromerzeugung, die bei Bedarf zur Verfügung steht. "W wie Wissen" portraitiert den Physiker mit seinem unermüdlichen Kampf für diese Speichertechnologie.

12.5., ARD, 16.30 Uhr: "Deutschland-Reportage: Zurück im Osten"

Der Gemeinde Groß Kreutz geht es gut. Sie hat eine der niedrigsten Arbeitslosenquoten in ganz Brandenburg, neue Straßen, sanierte Häuser. Und doch scheint es unter der Oberfläche zu gären. Fast 20 Prozent der Bürger haben hier bei der vergangenen Bundestagswahl die AfD gewählt. Und wie in vielen anderen Orten im Osten Deutschlands scheinen die Menschen dort unzufrieden zu sein, mit dem Land, der Politik, der Regierung. Birgit Wärnke kehrt zurück in ihre alte Heimat, um zu verstehen, woher die empfundene Unzufriedenheit kommt. Es geht immer noch um Ost-West, um Ängste, Vorurteile gegenüber Flüchtlingen und um Fragen nach Identität und Vergangenheit. Ein Erklärungsversuch.

12.5., 3sat, 21.55 Uhr: "Barenboim oder die Kraft der Musik"

Der Film zeichnet die wichtigsten Stationen und Begegnungen in der langen künstlerischen Laufbahn des großen Pianisten und Komponisten Daniel Barenboim nach und begleitet ihn bei der Verwirklichung seiner persönlichen "Herzensprojekte". Ausgangspunkt ist die Eröffnung des Pierre Boulez Saales der Berliner Barenboim-Said-Akademie am 4. März 2017. Der nach Barenboims engem Freund benannte und von Frank Gehry für 700 Zuhörer entworfene ovale Kammermusik-Saal im Herzen von Berlin ist nicht nur eine spektakuläre, neue Spielstätte für klassische und zeitgenössische Kammermusik, sondern auch ein Ort für junge Musiker aus dem Nahen Osten - Juden, Christen und Muslime gleichermaßen -, die an der im selben Gebäude beheimateten Barenboim-Said Akademie studieren. Außerdem begleitet der Film Barenboim und sein berühmtes West-Eastern Diwan Orchestra bei einer Konzertreise im Sommer 2017 nach Buenos Aires, der Heimatstadt des Dirigenten. Höhepunkt ist das Konzert im spektakulären Opernhaus Teatro Colón. Im Juni 2017 war das Filmteam auch dabei, als Daniel Barenboim die Berliner Staatskappelle in George Bizets Oper "Die Perlenfischer", inszeniert von Wim Wenders, dirigierte. Letzte Station des Films ist die Wiedereröffnung der Staatsoper Unter den Linden in Berlin.

12.5., Arte, 23.35 Uhr: "Streetphilosophy: Erfinde eine bessere Welt!"

Gibt es dem Handeln neue Kraft, wenn man an eine Utopie glauben kann? Ronja von Rönne fährt nach Berlin-Marzahn, das einmal das Stein gewordene Versprechen des Sozialismus war. In der DDR lockte das Vorzeigeviertel junge Familien mit Komfortwohnungen, sauberer Luft und viel Grün. Warum heute vor allem alte Menschen dort leben, diskutiert Ronja mit dem Linken-Politiker Bjoern Tielebein, der sic h in seinem Kiez engagiert, um die Welt ein bisschen besser zu machen.Beginnt jede Utopie im Kleinen - oder muss man nicht größer denken? Start-up-Visionäre basteln an der Zukunft. In der Factory Berlin, dem Mini-Silicon-Valley in Kreuzberg, trifft die Moderatorin auf Edgar Scholler, der mit einer Carsharing-App die Mobilität in unseren Großstädten revolutionieren will. Aber hat er auch abseits technologischer Innovation eine Vorstellung von einer besseren Welt? Während Scholler das Paradies im Hier und Jetzt verwirklichen will, hoffen die Steyler Anbetungsschwestern auf das Jenseits. Sie leben freiwillig hinter Gittern, schweigen und beten in einer Art Parallelgesellschaft, zurückgezogen von der Welt. Schwester Mechtildis erklärt Ronja von Rönne, dass ihre Gebete Gutes bewirken. Ein Leben ohne Leid kann es aber nur in der Ewigkeit geben. Wozu brauchen wir Utopien dann überhaupt? Um morgens aufstehen und auf etwas hinarbeiten zu können, sagt Philosophin Eva Deitert, Utopien geben unserem Leben ein Ziel. Das beginnt schon im Alltag mit unseren Tagträumen, wie Ernst Bloch meinte, sie können uns das Tor zu einer anderen, besseren Welt öffnen. Aber kann es sein, dass wir es uns in unseren kleinen privaten Utopien zu gemütlich machen? Fehlt es uns an Mut und Fantasie, an einer großen Vision, die die Gesellschaft als Ganze verändern kann? Um Ideen für die Zukunft ausbrüten zu können, brauchen wir Freiräume. Für Britta Thie, Medienkünstlerin und Model, ist Berlin eine Art Atelier, in dem sie Zeit verschwenden und sich ausprobieren kann. Ihre Spielwiese: Social-Media-Plattformen wie Instagram; eine Welt, die von Algorithmen beherrscht wird. Was macht das mit ihrer Kreativität? Und wie verändert sich das Bild des Künstlers, wenn seine Originalität künftig durch Künstliche Intelligenz infrage gestellt wird?

13.5., ZDF, 9.03 Uhr: "sonntags: Münster - Friedenssuche auf dem Katholikentag". ARD, 10.00 Uhr: "Hauptgottesdienst des Deutschen Katholikentages"; 11.30 Uhr: "Beten, streiten, feiern"

Der Katholikentag in Münster steht unter dem Motto: Suche Frieden. Nach der Amokfahrt vom 7. April hat das Thema für die Stadt eine neue Dimension bekommen. Die Stadt hat eine lange Friedenstradition als Ort des Westfälischen Friedens (1648), dem Ende der Konfessionskriege.
Das Thema Friedenssuche ist aktueller denn je, politisch, gesellschaftlich und sozial. Wie gehen der Katholikentag und seine Besucher damit um? Ab 10 Uhr überträgt die ARD den Hauptgottesdienst vor dem Münsteraner Schloss, mit dem das größte deutschsprachige Katholikentreffen endet. Zehntausende Menschen werden daran teilnehmen. Hauptzelebrant des Gottesdienstes ist der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Reinhard Kardinal Marx. Eigens für diese Liturgie wurden zentrale Stücke der katholischen Messfeier, so das Kyrie oder das Gloria, neu vertont. Dazu wird das Tanztheater der Stadt Münster gottesdienstliche Elemente durch Tanz zur Aufführung bringen. Zentraler Impuls wird die Sendung der Friedensbotschaft in die Welt sein. Die Gottesdienstfeier soll die Verbundenheit der Kirche auf der ganzen Erde zum Ausdruck bringen - im Gebet um Frieden und für die Nöte dieser Welt. Chöre aus den beiden Städten des Westfälischen Friedens, Münster und Osnabrück, werden unter der Leitung von Domkapellmeister Alexander Lauer die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes übernehmen, gemeinsam mit dem Sinfonieorchester Münster. Im Anschluss zeigt die Reportage "Beten, streiten, feiern", dass es durchaus auch einigen Zündstoff bei diesem Friedens-Happening gab: Erstmals ist die AfD bei einem der vielen Podien mit von der Partie, was Gegner und Demonstranten auf den Plan ruft. So auch Lisi Maier, streitbare und progressive Chefin des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) aus Oberbayern, die gegen die Teilnahme der AfD protestiert. Gerade junge Menschen fordern von ihrer Kirche, dass sie sich klar positioniert: gegen Rechts, für Flüchtlinge, für Homosexuelle, für Frauen. Andere wollen ihre traditionelle Kirche behalten, einen Ort des reinen Glaubens eine vertraute Heimat. Zwischen Aufbruch und Bewahren ist die Katholische Kirche auch selbst auf der Suche nach ihrem eigenen Frieden.

13.5., ZDF, 9.30 Uhr: "Evangelischer Gottesdienst"

Fakten und Indizien: Bei Gericht dienen sie der Rechtsprechung. Um der Wahrheit eines Menschen gerecht zu werden, reichen sie jedoch nicht aus. Wahrheit berührt eben auch Beziehungen. Aber was ist Wahrheit, was Wahrhaftigkeit? Der Fernsehgottesdienst aus der Saalkirche in Ingelheim lotet aus, was zu einem wahrhaftigen Umgang beitragen kann, und wird im Alten Testament bei König Salomo fündig. Sein gewitztes Urteil stellt Kirchenpräsident Volker Jung in den Mittelpunkt seiner Predigt. Auch die Musik in diesem Gottesdienst überrascht: Orgel und Flügel werden von den beiden Kirchenmusikern Carsten und Iris Lenz gleichzeitig gespielt. Unter ihrer Leitung singen Kinder und Jugendliche der Ingelheimer Singakademie.

14.5., ARD, 22.45 Uhr: "Rabiat: Geld. Macht. Glück."

Wenn Familie Grupp mittags beim Müsli sitzt, wird die Milch vom Butler serviert. Die Unternehmerfamilie ist mit Textilien der Firma Trigema reich geworden und residiert in einer Villa auf der Schwäbischen Alb. Auch die beiden Kinder Bonita und Wolfgang, 28 und 27 Jahre alt, leben auf dem Anwesen der Eltern. Bald wird er oder sie den Betrieb mit 1.200 Mitarbeitern übernehmen. Der vom Vater vorgegebene Wettbewerb zwischen den Erben ist für beide kein Grund, sich aufzuregen. Das Wohl der Firma und der Arbeitsplätze steht über allem. Ein anderes Leben kann sich keins der Kinder vorstellen. In der Reportage von Steffen Hudemann geht es um Menschen, die jung sind, aber schon millionenschwer – und die unterschiedlicher nicht sein könnten. Einer protzt mit Privatjet und Pariser Champagnersausen auf Instagram, Start-Up-Millionäre dagegen wollen an ihrem Studentenleben eigentlich nicht viel ändern. Und die Sprösslinge einer Unternehmerdynastie denken vor allem über die Bürde nach, die Vermögen für sie bedeutet. Hudemann lernt junge Reiche kennen, so alt wie er selbst, und fragt: Was macht sehr viel Geld mit Menschen unter 40, die mehr haben, als sie je brauchen werden? In Sankt Moritz feiert die bessere Gesellschaft sich selbst: beim exklusiven Snow Polo Turnier mit Champagner, Pelz und Kaviar. Statussymbole, von denen die Berliner Start-Up-Unternehmer Tobias Johann und Philipp Hartmann nicht viel halten. Sie kleiden sich trotz Millionenvermögens eher wie Studenten. Die Mitbegründer des Online-Lieferdienstes Lieferando investieren ihr Geld in Kunst und urbane Kultur. Dem offiziellen Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung zufolge besitzen die oberen zehn Prozent in Deutschland mehr als die Hälfte des Vermögens. Vermutlich ist die Konzentration noch deutlich höher. Laut einer Oxfam-Studie strich das reichste Prozent im vergangenen Jahr 82 Prozent des Vermögenswachstums ein. Hudemann will wissen: Was treibt Deutschlands Vermögende an? Wie denken sie über Ungleichheit in unserer Gesellschaft? Und was ist eigentlich Luxus, wenn man alles hat?

14.5., 3sat, 22.25 Uhr: "Auf der Suche nach Zion"

Die in Paris lebende Filmemacherin, Tänzerin und Videokünstlerin Tamara Erde kehrt in ihr Heimatland Israel zurück. Dort taucht sie sowohl in die disparate Geschichte ihrer Familie ein als auch in die konfliktreiche Historie ihres Landes. Ihr Großvater Ephraim war 1933 aus Polen emigriert und als offizieller Fotograf der damals regierenden Arbeiterpartei mit der Dokumentation israelischer Errungenschaften im "gelobten Land" beauftragt worden. Er fotografierte sowohl das Leben im Kibbuz als quasi-sozialistischen Landkommunen wie auch die Entwicklung der Arbeiterbewegung. Die nichtjüdische Bevölkerung Palästinas nahm er dabei eher selten in den Fokus. Siebzig Jahre nach der Staatsgründung Israels konfrontiert nun die Enkelin die Hoffnungen von einst mit den Realitäten von heute. Über die Gegenüberstellung der Bildmotive von damals und jetzt stellt sie die Frage, ob und wie der zionistische Traum überlebt hat, welche Irrwege er beschritten hat und wie sich die neue Generation darin möglicherweise sogar wiederfinden kann. Gleichzeitig wagt sie aber auch einen Blick auf die eigene, gespaltene, Familiengeschichte, die einem ähnlichen System der Sprachlosigkeit und der Nicht-Kommunikation ausgesetzt ist wie das geteilte Land. Tamara Erde wurde 1982 in Tel Aviv geboren und besuchte in Jerusalem die Bezalel-Akademie für Bildende Kunst. Ihr letzter Dokumentarfilm "This is my land" (2014) befasste sich mit den Schulsystemen in Israel und Palästina und gewann zahlreiche Preise.

14.5., 3sat, 23.55 Uhr: "37 Grad: Neue Heimat Mallorca"

Mallorca: Meer, Sonne, Strand, mildes Klima, Fiesta statt Frust, das ist der Traum vom sorgenfreien Leben vieler Deutscher, die im Urlaubsparadies ihren Lebensabend verbringen wollen. Iris Bettray zeigt in ihrer Reportage, wie die Realität wirklich aussieht. Knapp 20.000 Deutsche sind offiziell auf der Insel gemeldet. Doch auch hier kann das Schicksal zuschlagen. "37 Grad" begleitet Menschen, die sich eine neue Heimat auf Mallorca aufgebaut haben, deren Traum vom sorgenfreien Leben aber nicht erfüllt wird. Der Film zeigt die Wirklichkeit des Lebens im Urlaubsparadies, das härter, komplizierter und einsamer sein kann, als sich viele das ausgemalt haben. Insbesondere durch Krankheiten, die das Leben gravierend verändern, können Auswanderer durch das soziale Netz fallen. Zum Beispiel Tina: Sie kam 2013 mit ihrem Sohn aus Erlangen nach Mallorca. Da hatte die heute 51-Jährige schon ein buntes Berufsleben als Fremdsprachenkorrespondentin, Tanzlehrerin und Gastronomin hinter sich. Sie hatte immer vom Leben im Süden geträumt. Jetzt zieht sie eine bittere Bilanz: Sie hat kein Auto, keinen festen Job und eine Mini-Wohnung, in der die Wände schimmeln. Finanzielle Sorgen hatten Ex-Manager Ralf (69) und Ulla (71) nicht, aber die Gesundheit machte in Deutschland beiden zu schaffen. Aus Liebe zu Mallorca bauten sie 2000 eine Traumfinca in den Bergen der Insel. Vor einigen Jahren kam dann der Einbruch: Ulla erkrankte an Parkinson. Auf der Insel gibt es teure Privatkliniken, doch die 71-Jährige ist Kassenpatientin, und spanische Insel-Krankenhäuser sind auf solche Erkrankungen nicht eingestellt. Zahllose Male musste Ulla nach Deutschland fliegen und bekam letztlich einen Gehirnschrittmacher. Die Krankheit hat das Leben des Paares nun stark verändert. Das Haus in den Bergen mussten sie verkaufen und in eine Mietwohnung ziehen, weil Ulla die vielen Stufen nicht mehr laufen kann. Ralf kümmert sich liebevoll um Ulla, gesteht aber auch, unter der Krankheit seiner Frau mehr zu leiden als sie selbst. Ulla zahlt nun die Kosten der monatlichen Behandlungen in einer Privatklinik, weil sie sich dort besser versorgt fühlt. Aber wie lange noch? Die Krankheit schreitet unaufhaltsam voran, doch Ralf und Ulla wollen eigentlich nicht zurück nach Deutschland. Auch für das dritte Paar haben sich die Träume nicht erfüllt. Christine (53) ist 2005 mit ihrem 22 Jahre älteren Mann Dieter nach Mallorca gekommen. Mit Dieters Rente von 700 Euro und Christines Verdienst als spanisch sprechende Reiseleiterin wollten die beiden es sich gut gehen lassen, doch dann bekam Dieter einen Schlaganfall. Er muss die Behandlungskosten im Insel-Krankenhaus selbst tragen. Christine pflegt ihren halbseitig gelähmten Mann allein, dennoch muss sie arbeiten, um über die Runden zu kommen, aber ihre Kräfte schwinden unter der Dauerbelastung. Ihre größte Angst ist, dass sie selbst krank wird: "Dann müssen wir zurück nach Deutschland, für Dieter wäre das ein Albtraum."

14.5., NDR, 23.15 Uhr: "Lore"

Wenn ein Film das Schicksal einer Handvoll Kinder schildert, richtet er sich in der Regel auch an eine entsprechende Zielgruppe. "Lore" aber war fürs Kino erst ab 16 Jahren freigegeben, und das aus gutem Grund: Die Geschichte ist für Kinder unter zwölf Jahren zu komplex, die Atmosphäre permanenter Bedrohung zudem eine große Belastung. Jugendliche ab 14 könnten dem Film jedoch trotz diverser bedrückender Momente viel abgewinnen, denn die Australierin Cate Shortland beschreibt in ihrer zweiten Kinoarbeit nach dem vielfach prämierten Jugenddrama "Somersault – Wie Parfüm in der Luft" (2004) erneut, wie eine junge Frau schneller erwachsen werden muss, als gut für sie ist: Die 15jährige Lore muss sich in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs gemeinsam mit ihren kleinen Geschwistern vom Südwesten in den hohen Norden durchschlagen. Ohne großes Federlesen lässt das Drehbuch (nach Motiven des Romans "Die dunkle Kammer" von Rachel Seiffert) die Eltern aus dem Film verschwinden. Der Vater (Hans-Jochen Wagner) ist ranghoher SS-Offizier und war offenbar maßgeblich an der Judenvernichtung in Weißrussland beteiligt, die Mutter (Ursina Lardi) ist glühende Nationalsozialistin. Dass ihr weiteres Schicksal offen bleibt, hat mit der Perspektive des Films zu tun: Die Ereignisse werden konsequent aus Sicht von Lore erzählt. Herausragend ist vor allem die Leistung der jungen Hauptdarstellerin Saskia Rosendahl.

15.5., ZDF, 22.15 Uhr: "37 Grad: K.o. getropft"

"37 Grad" nimmt sich diesmal eines Themas an, das für viele junge Frauen Folgen für ihr ganzes Leben hat. Am Morgen nach einem feuchtfröhlichen Abend wacht Nina nackt im Park auf. Sie liegt in einem Gebüsch mit dem schrecklichen Gefühl, vergewaltigt worden zu sein. Am nächsten Tag geht sie zur Polizei und wird rechtsmedizinisch untersucht. Um K.-o.-Tropfen nachweisen zu können, ist schon zu viel Zeit vergangen. Als schließlich die Laborergebnisse vorliegen, fällt Nina in ein noch tieferes Loch. DNS-Spuren beweisen, dass sich mindestens zwei Männer in der Tatnacht sexuell an der jungen Frau vergangen haben. Auch die 24-jährige Lulu aus Kiel wurde vor einem Jahr von zwei Männern vergewaltigt. Es waren Bekannte, die das Mädchen besuchte, um einfach nur einen netten Abend zu verbringen. Die jungen Männer servierten ihr einen Cocktail, und bald darauf erlebte Lulu den Albtraum ihres Lebens. Am nächsten Morgen gelang es ihr, aus der Wohnung ihrer Peiniger zu flüchten und mit Hilfe ihres Freundes die Polizei zu alarmieren, die die mutmaßlichen Täter verhaftet. Der junge Mann, der Felinas Hilflosigkeit ausgenutzt hat, ist dagegen nie für seine Tat belangt worden. Die heute 21-Jährige feierte vor dreieinhalb Jahren mit Freunden auf einem Abiball, als ihr plötzlich schlecht wurde. Ein ehemaliger Mitschüler war bei ihr, doch anstatt ihr zu helfen, nahm er das völlig weggetretene Mädchen mit nach Hause; der Sex, sagte er später aus, sei einvernehmlich gewesen. Felinas Erinnerungen setzen erst wieder ein, als sie am nächsten Morgen nackt in einem fremden Bett aufwachte. Untersuchungsergebnisse beweisen, dass sie mit einem Medikamentencocktail betäubt wurde, aber das genügt nicht, um dem jungen Mann einen Prozess zu machen. Für die drei Frauen geht der Kampf nach der Tat weiter. Sie leiden unter Ängsten, Panikattacken, Albträumen, Schuldgefühlen, Ekel und Selbsthass. Doch sie geben nicht auf. Und sie haben Unterstützung aus ihrem nächsten Umfeld: Familie, Freunde, Partner, aber auch Therapeuten und Anwälte.

15.5., 3sat, 22.25 Uhr: "Einsame Helden"

Seit Steven Spielbergs Film "Schindlers Liste" steht Oskar Schindlers Rettungsaktion, die jüdische Zwangsarbeiter vor dem Tod bewahrte, für Zivilcourage angesichts des verstaatlichten Massenmords. Weniger bekannt dagegen sind die zahlreichen anderen "Schindlers", deren Geschichte diese Dokumentation erzählt. Ihnen zu Ehren wurden die Bäume entlang der "Allee der Gerechten" in der Jerusalemer Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem gepflanzt. Die Bäume bezeugen ihre Taten der Mitmenschlichkeit in unmenschlichen Zeiten. Unter ihnen waren Funktionsträger, die den mörderischen Staatsapparat sabotierten, ebenso wie spontane Helfer aus der Mitte oder auch vom Rand der Gesellschaft. Allein in Berlin fanden so etwa 7000 Verfolgte Unterschlupf. Mit Zeugenaussagen von unmittelbar Beteiligten schildert die Dokumentation ihre oft abenteuerlichen Rettungsaktionen. Unter den Porträtierten ist der populäre Filmschauspieler Hans Söhnker. Zeitlebens schwieg er darüber, dass er in aller Stille verfolgte Juden verborgen hielt, während er öffentlich im Scheinwerferlicht des NS-Kinobetriebs glänzte. In diesem Jahr wird Söhnker für seine Taten posthum als "Gerechter unter den Völkern" geehrt. Zwei andere Größen der Unterhaltungskunst, der Showmaster Hans Rosenthal und der Schauspieler Michael Degen, überstanden die tödliche Gefahr mit wagemutiger Unterstützung couragierter Frauen, die weniger von ausgeprägt politischen Motiven, sondern schlicht von menschlichem Mitgefühl geleitet waren. Dies bewegte auch Maria Rimkus, geborene Nickel, die sich beim Anblick der hochschwangeren jüdischen Zwangsarbeiterin Ruth Abraham spontan entschied, der von der Deportation bedrohten Frau beizustehen. Sie ließ sich einen Ausweis ausstellen und gab ihn Ruth Abraham, versehen mit deren Foto, damit diese untertauchen konnte. Am Tag ihres geplanten Abtransports brachte Ruth Abraham im Verborgenen eine Tochter zur Welt, die sie mit Maria Nickels tatkräftiger Unterstützung in wechselnden Quartieren über die Zeit der Verfolgung rettete. Auch Walter Frankenstein gelang es, auf schier unglaubliche Weise seine Familie samt zweier im Untergrund geborener Kinder vor dem Tod zu bewahren - dank einer Reihe von Helfern, vom Fabrikdirektor bis zur Prostituieren, und mit ungeheurer Chuzpe. Berthold Beitz, der spätere Generalbevollmächtigte des Stahlkonzerns Krupp, schützte in seiner Funktion als Manager einer Ölfirma in Galizien während des Krieges jüdische Zwangsarbeiter vor der Abschiebung ins Vernichtungslager. Die meisten Retter machten nach dem Krieg kein Aufsehen um ihren mutigen Einsatz unter Gefahr von Todesstrafe oder sozialer Ächtung.

15.5., 3sat, 22.55 Uhr: "Kinder der ‚Exodus’"

 "Born on route": So steht es in ihren israelischen Reisepässen amtlich vermerkt. Unterwegs geboren, an Bord des Flüchtlingsschiffs "Exodus" und anderer Schiffe, auf dem Weg nach Palästina. Die Passinhaber sind genauso alt wie der Staat Israel, in dem sie heute leben: siebzig Jahre. In Israel sind sie als "Kinder der Exodus" bekannt. Ihre Biografien sind eng verknüpft mit den Ereignissen, die letztlich zur Gründung des Staates Israel führen. Als das Schiff mit mehr als 4.500 Holocaust-Überlebenden aus Deutschland und anderen Ländern Mittel- und Osteuropas nach tagelanger Odyssee den Hafen Haifa erreichte, durften die jüdischen Flüchtlinge nicht im britischen Mandatsgebiet bleiben und mussten umkehren. Sie wurden vom britischen Militär unter Androhung von Waffengewalt auf drei Gefangenenschiffen von Haifa zurück nach Deutschland deportiert, zurück  ins "Land der Täter", zurück in bewachte Lager bei Lübeck, Wilhelmshaven und Emden. Während dieser dramatischen Monate in den Jahren 1947/48 wurden 58 Kinder geboren, "unterwegs", an Bord der "Exodus", auf den drei britischen Gefangenenschiffen und in den drei "Exodus"-Lagern.In der Dokumentation von Dietmar Schulz erzählen mehrere "Kinder der 'Exodus'" von ihren Erlebnissen sowie von ihren Hoffnungen, Enttäuschungen und Ängsten. Ein Ex-Offizier in Haifa beispielsweise berichtet von seinen Einsätzen in den Kriegen seit der Staatsgründung, eine Ärztin über soziale und ethnische Spannungen unter Israelis, die aus verschiedenen Kulturkreisen eingewandert sind, und eine Pädagogin geht der Frage nach, wie die Enkel von Holocaust-Überlebenden über ihr Verhältnis zu Deutschland denken. Die 92-jährige Mutter eines "Exodus"-Kindes schildert ihre Erlebnisse an Bord und später im Lager Emden, in dem mehr als 2500 "Exodus"-Flüchtlinge untergebracht waren. Das Foto, das sie - kurz vor dem Rücktransport nach Deutschland - mit einem Kinderwagen auf dem sogenannten "Kai der Tränen" in Haifa zeigt, ging seinerzeit durch die Weltpresse.

16.5., ZDFinfo, 20.15 Uhr: "Das Schweigen der Hirten"

Geheime Dokumente enthüllen, wie Oberhäupter der Kirche pädophile Priester schützen, indem sie diese auf Mission in weit entfernte Länder, wie beispielsweise Afrika, schicken. In die "geographische Lösung" ist selbst Papst Franziskus involviert. Während seiner Zeit als Bischof in Buenos Aires versuchte er das argentinische Justiz-System zu beeinflussen, um einen pädophilen Priester zu decken. Von Kamerun bis Argentinien, den USA bis Frankreich und Italien verfolgt die Dokumentation die Spuren des Transfers von pädophilen Geistlichen.

16.5., ZDFinfo, 21.00 Uhr: "Mensch Franziskus!"

Er ist bekennender Fußballfan und gelernter Chemietechniker. Er liebte einst den Tango und wohl auch eine junge Frau, damals, als er noch Jorge Mario Bergoglio hieß. Vor fünf Jahren wurde er zum Papst gewählt. Seither hat Franziskus vieles anders gemacht als seine Vorgänger: keine roten Schuhe, kein Appartement im Papstpalast, dafür Gesten der Demut und Bescheidenheit. Ein Pontifex, der viele begeistert; und manche im Vatikan entsetzt. Schon bei seinem ersten Auftritt versetzte der neu gewählte Papst Franziskus die Welt in Erstaunen. Statt in prunkvollen Gewändern trat er in einer schlichten weißen Soutane auf den Balkon des Petersdoms: für Traditionalisten eine Missachtung der päpstlichen Würde. Für viele Reformer innerhalb der Kirche ein Zeichen der Hoffnung. Auch bei vielen Gläubigen genoss der Papst bald Kultstatus. Michael Strompens Porträt zeigt, dass Franziskus in einer Zeit des Umbruchs Papst wurde: Skandale um Missbrauch und Korruption erschütterten den Vatikan. Der katholischen Kirche liefen die Mitglieder in Scharen davon. Alle Hoffnungen ruhten deshalb auf dem Neuen aus Lateinamerika. Franziskus legte einen fulminanten Start hin. Er kritisierte die eigene Kurie scharf. Er ging gegen Geldwäsche und Korruptionsfälle in der Vatikanbank vor. Er tauschte Führungspersonal im Vatikan aus, sogar einige seiner engsten Mitarbeiter. Damit schuf er sich nicht nur Freunde. Prompt kamen die ersten Kritiker aus der Deckung. Wie schwierig es ist, etwas zu verändern, merkte Franziskus nicht zuletzt im Kampf gegen sexuellen Missbrauch. Die Aufarbeitung insgesamt stockt, weil die Kurie nicht mitzieht. Die Mehrheit der Bischöfe verweigerte dem Papst die Gefolgschaft, als er Homosexuelle anerkennen wollte. Offene Opposition gab es beim Vorstoß, wiederverheirateten Geschiedenen den Empfang der Kommunion zu erlauben. Strompen geht der Frage nach, wie viel Modernisierung die traditionsreiche konservative Weltkirche überhaupt zulässt. Und natürlich porträtiert er auch Jorge Mario Bergoglio, der als Spätberufener eine steile Karriere bei den Jesuiten hinlegte. Mit Mitte dreißig stand er an der Spitze des mächtigsten katholischen Männerordens in ganz Argentinien. Bergoglio galt damals als autoritär und arrogant. Bis heute ist seine Rolle in der Militärdiktatur der Siebzigerjahre nicht restlos geklärt. Mit Anfang fünfzig änderte sich sein Leben. Er zog sich nach Boppard am Rhein zurück, um seinen Weg zu überdenken. Seine Karriere schien vorbei zu sein, doch 2013 wurde er völlig unerwartet als erster Lateinamerikaner an die Spitze der katholischen Kirche gewählt; im Alter von 76 Jahre alt. Als Papst begeistert der Argentinier die Gläubigen. Zu seinen Messen kommen die Menschen zu Tausenden. Doch nach fünf Jahren Pontifikat beginnt der Zauber des Anfangs zu verblassen. Seine Gegner sind zahlreich und mächtig. Die Dokumentation zieht Bilanz: Was hat Papst Franziskus bisher erreicht? Wie viel Zeit bleibt dem 81-Jährigen noch? Kann er seinen Feinden trotzen? Familie, Vertraute und Gegner lassen den Menschen Jorge Mario Bergoglio hinter dem Amt des Papstes aufscheinen.

16.5., ZDFinfo, 21.45 Uhr: "ZDF-History: Die dunklen Geheimnisse des Vatikans"

Skandale und Intrigen überschatteten das Pontifikat Benedikts XVI. Auch sein Nachfolger Papst Franziskus, der Korruption und Amtsmissbrauch öffentlich anprangert, wird zur Zielscheibe. Der Diebstahl von päpstlichen Geheimdokumenten durch Benedikts Kammerdiener war noch frisch in Erinnerung, als sich unter Papst Franziskus ein neues "Vatileaks" ereignete. Wieder wurden brisante Dokumente aus dem Vatikan den Medien zugespielt. Intrigen und Missstände im Innersten der katholischen Kirche drangen so an die Öffentlichkeit. Wer könnte ein Interesse daran haben, dem Papst zu schaden, und welche Rolle spielen die Finanzverwaltung und die wiederholt in Verruf geratene IOR-Bank des Vatikans? Franziskus fordert mehr Transparenz, doch das ist genau das, wovor sich so mancher in der Kurie fürchtet. "In Rom Reformen durchzuführen, bedeutet, die Sphinx in Ägypten mit einer Zahnbürste zu putzen", sagte der Stellvertreter Christi in seiner Weihnachtsansprache vor den Kardinälen der Kurie. Skandale und dubiose Finanztransaktionen bringen den Heiligen Stuhl immer wieder in Erklärungsnot. Schon beim plötzlichen Tod des "lächelnden Papstes", Johannes Paul I., nach nur 33 Tagen im Amt führte die Geheimniskrämerei zu Spekulationen über die wahre Todesursache. Kaum anders verhält es sich bei dem Verschwinden von Emanuela Orlandi, einer 15-jährigen Vatikanbürgerin, die seit über 34 Jahren vermisst ist. Auch da hüllt sich der Vatikan beharrlich in Schweigen. Dennoch gibt es wenig Zweifel, dass der Heilige Stuhl auch diese Skandale und Intrigen übersteht, schließlich sind es nicht die ersten in seiner bewegten Geschichte. "ZDF-History" zeigt, wie Verrat und Verschwörungen immer wieder das älteste Machtzentrum der Welt erschüttern.

17.5., WDR, 22.40 Uhr: "Menschen hautnah: Meine Jugendliebe"

Manchmal ist sie zwanzig Jahre her, manchmal vierzig und manchmal sogar sechzig Jahre. Es ist eine Liebe, die viele Menschen nie vergessen: die Jugendliebe. Manche Paare begegnen sich irgendwann wieder: auf einem Klassentreffen, durch alte Freunde oder im Internet. Die Leidenschaft von damals flammt wieder auf und die Frage stellt sich: Könnte diese alte neue Liebe eine Zukunft haben oder ist alles nur eine Illusion? Ein Traum, der nie dem Alltag standhalten musste? Katharina Wulff-Bräutigam stellt in ihrem Film einige dieser Paare vor. Claudia und Crispin zum Beispiel lernten sich vor 32 Jahren im Alter von 19 als Schauspieler in einem deutschen Theater kennen. Es war Liebe auf den ersten Blick, doch schon nach einem Jahr ging Crispin zurück nach London, weil er dort ein gutes Jobangebot bekam. Claudia konnte sich nicht vorstellen, in Großbritannien zu leben. Beide gingen unterschiedliche Wege, bis Crispin Claudia vor eineinhalb Jahren anrief. Er hatte ihre Nummer im Internet gefunden. Es funkte sofort, als ob keine Zeit vergangen wäre. Doch schon nach ein paar Wochen kam der Schock: Crispin hat Krebs. Er kämpft verzweifelt um seine Gesundheit. Das Paar weiß nicht, ob ihre Liebe eine Zukunft haben wird. Katrin und Roger waren schon als Teenager ein Paar. Doch ihre Liebe konnten sie nicht ausleben, weil ihre Eltern sie verhinderten. Beide hatten in den folgenden Jahren unterschiedliche Beziehungen, die scheiterten. Als Kathrin und Roger sich nach drei Jahrzehnten wieder treffen, ist schnell klar: Sie wollen sich nie wieder trennen. Sie fühlen sich um ihre gemeinsame, vergangene Zeit betrogen und konfrontieren Katrins Mutter mit der Frage, warum sie damals ihre Jugendliebe zerstört hat. Auch Hildegard (80) kann ihre Jugendliebe nicht vergessen. Sie verliebte sich 1955 im Alter von 17 Jahren in ihren Tanzschulpartner. Es war ihre erste große Liebe, doch ihre Eltern wollten, dass sie einen anderen heiratet. Hildegards Jugendliebe - von Beruf Handwerker - war ihnen nicht gut genug. Die junge Frau war verzweifelt, fügte sich aber schließlich dem Willen ihrer Eltern und heiratete einen Mann, den sie nicht liebte. Vor vier Jahren starb Hildegards Ehegatte. Seitdem kann sie nur noch an ihre einstige Jugendliebe denken. Ihre Tochter Petra will Hildegard jetzt helfen, ihren Jugendschwarm wieder zu finden. Ist er überhaupt noch am Leben? Wie wird Hildegards Jugendliebe auf die alte Dame reagieren?