Syrien-Konferenz: UN brauchen Geld für Versorgung der Kriegs-Opfer

Mark Lowcock hat zu neuen Hilfen für die Opfer des Syrien-Krieges aufgerufen.
Foto: Thierry Roge/BELGA/dpa
Mark Lowcock, spricht bei einer Konferenz mit dem Thema "Die Zukunft Syriens und der Region unterstützen" von der Europäischen Union und den Vereinten Nationen.
Syrien-Konferenz: UN brauchen Geld für Versorgung der Kriegs-Opfer
Die Vereinten Nationen haben zu neuen Hilfen für die Opfer des Syrien-Krieges aufgerufen. Während die Zahl der Menschen in akuter Not weiter steige, hätten "die UN ihre Mittel, um darauf zu reagieren, erschöpft", sagte UN-Hilfskoordinator Mark Lowcock am Dienstag zum Auftakt einer zweitägigen Syrien-Geberkonferenz in Brüssel.

Die humanitäre Krise in Syrien hat sich Lowcock zufolge 2018 erneut verschärft. Allein in den ersten drei Monaten des Jahres habe es über 70 bestätigte Angriffe auf medizinische Dienste und Einrichtungen gegeben, erklärte Lowcock. Insgesamt sei Syrien die größte und verwickeltste humanitäre Krise unserer Zeit. "Millionen syrischer Kinder haben nie Frieden gekannt."

EU-Hilfskommissar Christos Stylianides sprach von einer "enormen menschlichen Tragödie". Nach sieben Jahren Konflikt verschlechtere sich die humanitäre Lage in Syrien weiter. Auch die Nachbarländer Türkei, Libanon und Jordanien trügen schwere Folgen des Konfliktes. Dort hätten der Staat und die lokalen Gemeinschaften großzügig Flüchtlinge willkommen geheißen. Stylianides würdigte auch die Arbeit der humanitären Helfer in Syrien und der Region. Sie arbeiteten täglich vor Ort und wüssten darum, was wichtig sei. Dies sollten sie auf der Konferenz in Brüssel weitergeben: "Ihre Prioritäten sind unsere Prioritäten."

Die EU hofft bei der Konferenz auf Zusagen in derselben Höhe wie bei der ersten Brüsseler Syrien-Konferenz im April 2017. Damals sicherte die internationale Gemeinschaft 5,6 Milliarden Euro für 2017 sowie 3,5 Milliarden Euro für 2018 bis 2020 zu. Zudem will die EU auch eine Wiederbelebung der Genfer Friedensgespräche zur Lösung des Syrien-Konfliktes anstoßen.

In Syrien herrscht seit 2011 ein blutiger Krieg zwischen dem Regime von Herrscher Baschar al-Assad, Rebellengruppen und islamistische Terrormilizen. Hunderttausende Menschen sind getötet worden, Millionen Syrer sind auf der Flucht.