Internationaler Hilfskonvoi hat Ost-Ghuta erreicht

Freiwillige des Roten Halbmondes entladen einen UN-Hilfskonvoi.
Foto: Samer Bouidani/dpa
Freiwillige des Roten Halbmondes entluden am 5.3.2018 einen UN-Hilfskonvoi in Duma.
Internationaler Hilfskonvoi hat Ost-Ghuta erreicht
In Syrien hat am Freitag ein Hilfskonvoi der Vereinten Nationen das umkämpfte Rebellengebiet Ost-Ghuta erreicht. Zum ersten Mal seit Montag kämen damit wieder Lebensmittel und Medizin in die Stadt Duma, sagte Ingy Sedky, Sprecherin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz, dem britischen Sender BBC.

In der Nacht waren Luftangriffe des Assad-Regimes ausgeblieben. Die Lage wurde am Freitag als ruhig beschrieben. Allerdings berichtete das UN-Büro zur Koordinierung humanitärer Hilfe von Raketenbeschuss in der Nähe von Ost-Ghuta.

Am Montag musste ein internationaler Hilfstransport inmitten von Beschuss abgebrochen werden. Am Freitag sollten 13 Lastwagen nun die Güter nach Duma bringen, die am Montag nicht ausgeladen werden konnten. Laut Rotem Kreuz handelt es sich um 2.400 Lebensmittelpakete für 12.000 Menschen und 3.240 Mehlsäcke. "Wir haben auch positive Hinweise, dass ein größerer Konvoi mit zusätzlichen Vorräten einschließlich medizinischer Güter nächste Woche möglich werden könnte", sagte Sedky.

In Ost-Ghuta sind 400.000 Menschen eingeschlossen, darunter laut Unicef 200.000 Kinder und Jugendliche. Etwa 40 Prozent der Jungen und Mädchen dort seien chronisch unterernährt, sagte der Unicef-Direktor für den Nahen Osten, Geert Cappelaere am Freitag in der jordanischen Hauptstadt Amman.



Ost-Ghuta wird von der syrischen Luftwaffe mit russischer Unterstützung beschossen. Zuletzt war am Donnerstag ein Versuch gescheitert, Hilfsgüter in die Region zu bringen. UN-Generalsekretär António Guterres hat die Lage in Ost-Ghuta als "Hölle auf Erden" bezeichnet. Verlässliche Feuerpausen kamen trotz der Forderung des UN-Sicherheitsrats bisher kaum zustande.

Der Syrien-Konflikt begann Mitte März vor sieben Jahren. In dem arabischen Land bekämpfen sich das Regime von Machthaber Baschar al-Assad, oppositionelle Rebellen und Terrormilizen. Neben Russland stehen der Iran und die libanesische Hisbollah-Miliz auf der Seite Assads. Die Türkei geht in der Region Afrin militärisch gegen kurdische Milizen vor, die von den USA Hilfe erhalten. In dem seit 2011 andauernden Konflikt wurden Hunderttausende Menschen getötet, sechs Millionen Syrer sind im eigenen Land auf der Flucht.