Sternsinger-Aktion in Trier eröffnet

Eine Sternsingerin hält eine Sammeldose.
Foto: dpa/Andreas Arnold
Eine Sternsingerin hält eine Sammeldose.
Sternsinger-Aktion in Trier eröffnet
Rund 300.000 Sternsinger ziehen in Deutschland wieder von Tür zu Tür. Die diesjährige Aktion steht unter dem Leitwort "Segen bringen, Segen sein. Gemeinsam gegen Kinderarbeit - in Indien und weltweit!"

Mit einem Gottesdienst im Trierer Dom hat das Kindermissionswerk "Die Sternsinger" am Freitag die 60. Aktion Dreikönigssingen eröffnet. Rund 300.000 Mädchen und Jungen ziehen in den 27 katholischen Bistümern von Tür zu Tür, um Spenden für den Kampf gegen Kinderarbeit zu sammeln. Die 1959 gestartete Aktion steht dieses Mal unter dem Leitwort "Segen bringen, Segen sein. Gemeinsam gegen Kinderarbeit - in Indien und weltweit!".

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) lobte die Sternsinger für ihren Einsatz für Kinder. Die Mädchen und Jungen zeigten, dass sie "nicht nur Segen bringen, sondern auch Segen sind", sagte sie zur Eröffnung der Aktion. Die Sternsinger verdeutlichten, "dass man immer etwas tun kann". Zum Auftakt hatten sich 2.600 Jungen und Mädchen sowie 860 Begleiter angemeldet. Das Bistum Trier war in diesem Jahr zum ersten Mal Gastgeber. 

Schätzungen gehen dem Kindermissionswerk zufolge von rund 152 Millionen arbeitenden Kindern weltweit aus. Im Schwerpunktland Indien seien es bis zu 60 Millionen, erklärte der Präsident des Kindermissionswerks, Prälat Klaus Krämer. Eltern fehle häufig Geld für den Schulbesuch, Kinderarbeit sei damit ein Zeichen von Armut. Dadurch entstehe oft ein Teufelskreis. 


"Die Sternsinger" unterstützen nach eigenen Angaben etwa Projekte, die Eltern in Arbeit bringen, so dass die Kinder wieder in die Schule können. Weitere Projekten seien alternative Bildungsangebote, damit arbeitende Kinder lernen und in Regelschulen integriert werden könnten oder lokale Kinderschutzkomitees, die Kinder über ihre Rechte informierten und ihnen eine Stimme gäben.

Der Trierer Bischof Stephan Ackermann betonte im Gottesdienst, dass es wichtig sei, Kindern in anderen Ländern zu helfen. Auch sie seien Menschenkinder und deswegen setzten die Sternsinger sich für sie ein - "nicht irgendwann, sondern heute schon".

2017 kamen 46,8 Millionen Euro zusammen

Bei der Aktion 2017 kamen insgesamt rund 46,8 Millionen Euro an Spenden zusammen. 2016 wurden den Angaben zufolge knapp 1.640 Projekte in 107 Ländern gefördert. Die Sternsinger haben seit dem Start der Aktion Dreikönigssingen im Jahr 1959 mehr als eine Milliarde Euro gesammelt. Das Geld kam rund 71.700 Projekten für benachteiligte Kinder und Jugendliche in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa zugute. 

Am 6. Januar besuchen 39 Sternsinger Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, am 8. Januar reisen 108 Mädchen und Jungen zu Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Sternsinger aus Deutschland, Österreich, Ungarn, Rumänien, Italien und Belgien besuchen am 9. Januar den Vizepräsidenten des Europäischen Parlaments, Rainer Wieland (CDU), in Brüssel.