Papst: Weihnachtsgeschichte lenkt Blick auf Flüchtlinge

Papst: Weihnachtsgeschichte lenkt Blick auf Flüchtlinge
Papst Franziskus hat in der Mitternachtsmesse an Heiligabend Parallelen zwischen der biblischen Erzählung von Maria und Josef und den Schicksalen von Flüchtlingen in der Gegenwart gezogen.

Ebenso wie viele Familien heute, die sich vor Gewalt in Sicherheit bringen wollen, hätten Maria und Josef auf der Flucht die Erfahrung gemacht, dass ihnen kein Platz für die Geburt von Jesus Christus gegeben worden sei. In seiner Predigt im römischen Petersdom sagte der Papst, hinter Maria und Josef seien "die Spuren von Millionen Menschen, die nicht freiwillig gehen, sondern gezwungen sind, sich von ihren Lieben zu trennen, weil sie aus ihrem Land vertrieben werden".

In vielen Fällen sei dies ein Aufbruch voller Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Häufig gehe es jedoch um das reine Überleben, sagte der Papst bei der Mitternachtsmesse. 


Jesus Christus sei geboren worden, "um uns allen ein Bürgerrecht zu verleihen", betonte das katholische Kirchenoberhaupt. Die ersten Adressaten der christlichen Hoffnungsbotschaft seien die Hirten gewesen, die am Rande der Gesellschaft lebten. Christen seien durch ihren Glauben aufgefordert, einer neuen Auffassung des Sozialen Raum zu geben und keine Angst zu haben. Niemand dürfe das Gefühl haben, in dieser Welt keinen Platz zu haben. "Weihnachten ist die Zeit, die Kraft der Angst in eine Kraft der Liebe zu verwandeln, die Nächstenliebe, die sich nicht mit Ungerechtigkeit zufrieden gibt, als wäre sie etwas Normales."

Am Montagmittag will der Papst auf dem römischen Petersplatz den Segen "Urbi et orbi" (der Stadt und dem Erdkreis) spenden und seine Weihnachtsbotschaft verkünden. Darin weist er traditionell auf Krisenherde weltweit hin.