"Menschen hautnah: Liebe - trotz aller Unterschiede"

"Menschen Hautnah - Liebe trotz aller Unterschiede"
Foto: WDR
WDR zeigt "Menschen Hautnah - Liebe trotz aller Unterschiede" unter anderem mit ungleichen Paaren wie Silvia (1,93) und Winnie (1,63). Sie sind seit 15 Jahren ein Paar.
"Menschen hautnah: Liebe - trotz aller Unterschiede"
Fernsehwochenvorschau vom 24. bis 28. Dezember 2017
Liebe hat viele Gesichter - "Menschen hautnah" stellt drei ungewöhnliche Liebesgeschichten vor. Und die auf Äußerlichkeiten bedachte Welt lässt sie es spüren: Den klassischen Rollenvorstellungen widersprechen die Paare so sehr, dass sie, ohne es zu wollen, provozieren. Und was sich noch vom 24. bis 28. Dezember 2017 im Fernsehen anzusehen lohnt.

24.12., ARD, 16.10 Uhr / ZDF, 22.30 Uhr: "Evangelische Christvesper"

Im Südosten von Hamburg, in den Marschlanden, liegt der Stadtteil Ochsenwerder. Die Gegend am Rande der Großstadt ist bis heute ländlich geprägt. Die dortige St. Pankratiuskirche ist eine typische Dorfkirche, erbaut im 17. Jahrhundert. Wohlhabende Bauern ermöglichten eine reiche barocke Ausstattung, darunter der Altar von Hein Baxmann und eine Orgel des berühmten Orgelbauers Arp Schnitger. Aus dieser Hamburger Kirche überträgt die ARD eine evangelische Christvesper. Die Predigt hält der Gemeindepastor Andreas Meyer-Träger, der den Gottesdienst auch liturgisch leitet. Neben den weihnachtlichen Liedern der Gemeinde wird die Christvesper von der Kantorei, dem Posaunenchor und zwei Preisträgerinnen von "Jugend musiziert" gestaltet, die musikalische Leitung hat Kantorin und Organistin Uta Leber. In der evangelischen Christvesper des ZDF (22.30 Uhr) aus Bad Goisern im Salzkammergut (Oberösterreich) kommt in diesem Jahr ein Weihnachtsspiel zur Aufführung. In dem Gottesdienst diskutieren zwei Engel die Frage, was sich Gott dabei gedacht haben mag, in einem ärmlichen Stall als Mensch geboren zu werden. Die Antwort, die am Ende sichtbar wird, führt in die Mitte der christlichen Weihnachtsbotschaft. Für die musikalische Gestaltung sorgen ein Bläserquartett, der Kinderchor der Gemeinde und ein Gesangstrio.

24.12., ZDF, 19.15 Uhr: "Weihnachten in Bethlehem"

Zum dritten Mal feiert Markus Lanz am Ort der Geburt Jesu den Heiligen Abend. In einem festlichen Konzert treten internationale Stars aus Klassik und Pop auf. Mit dabei in der Geburtskirche sind dieses Jahr unter anderen Peter Maffay und Band, die Sopranistinnen Olga Peretyatko und Julia Lezhneva, der Schweizer Trompeter Dani Felber sowie mehrere Chöre aus Jerusalem und das Al-Kamandjati-Studenten-Orchester. In kurzen Einspielfilmen führt Lanz durch Bethlehem und Nazareth. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch ein Film, den das ZDF am 25. Dezember um 12.35 Uhr zeigt: Für die Reportage "Mit Markus Lanz im Heiligen Land" besucht der Moderator gemeinsam mit Pater Nikodemus, dem Prior der Benediktinerabtei in Jerusalem, die heiligen Stätten der Christenheit in Israel, im Westjordanland und im Gazastreifen. Die Reise führt zur Geburtsgrotte in Bethlehem, zur Verkündigungskirche in Nazareth, an den See Genezareth und zur uralten Porphyrios-Kirche im Gaza. Lanz spricht mit den Menschen vor Ort über ihren Glauben und über die zum Teil schwierigen Lebensumstände der Christen im Heiligen Land.

###galerie|143127|Jesu Leben im Heiligen Land###

24.12., Arte, 23.10 Uhr: "Christmas Songs"

"The Christmas Song", "Silver Bells", "Do You Hear What I Hear", "White Christmas" und "Rudolph, the Red-Nosed Reindeer" - längst sind diese amerikanischen Weihnachtslieder auch hierzulande fester Bestandteil der Weihnachtszeit. Aber wer hat sie eigentlich geschrieben? Die Dokumentation ist eine Reise in das Amerika des 20. Jahrhunderts, zu den jüdischen Einwanderern, die wie keine andere Gruppe den amerikanischen Popkultur-Mainstream prägten. Diese neue Generation ließ das europäische Erbe ihrer Eltern hinter sich und tauchte ein in die Welten von Tin Pan Alley, Broadway und Hollywood. Sie schrieben den Soundtrack für den kollektiven amerikanischen Traum und machten auch vor dem heiligsten Fest der Christenheit nicht halt: Weihnachten. Sie verfassten die meisten der legendären Weihnachtslieder, die wir jedes Jahr immer wieder gern hören. Dabei gelang es Ihnen, die Vorfreude auf Weihnachten wie niemand sonst in Worte zu fassen. Und: Ihre Lieder verzichten weitgehend auf Bezüge zur christlichen Weihnachtsgeschichte. Wie ist eigentlich das Verhältnis des christlichen Weihnachten und des jüdischen Chanukka-Fests, die beide zur gleichen Zeit stattfinden? Wie fühlt es sich an, wenn am 25. Dezember die meisten Familien Weihnachten feiern, die eigene Familie aber nicht? Der Film liefert spannende Einsichten in die jüdische Auseinandersetzung mit dem christlichen Weihnachtsfest. Die Rahmenhandlung spielt in einem chinesischen Restaurant, denn traditionsgemäß ist das der Ort, an dem viele amerikanische und kanadische Juden den Weihnachtsabend verbringen. Lange Zeit waren an Weihnachten keine anderen Restaurants geöffnet, und die lebensfrohe Ungezwungenheit der großen, runden chinesischen Tische lud zum fröhlichen Verweilen ein. "Christmas Songs" ist eine beschwingte Kombination aus selten gesehenem Archivmaterial, Musicalauftritten und Interviews mit zeitgenössischen Schriftstellern, Darstellern sowie Kennern der nordamerikanischen Popkultur.

26.12., ZDF, 18.15 Uhr: "Die Suche nach dem Paradies"

1903 gab es am kaiserlichen Hof in Berlin einen Skandal, der weltweit für Aufsehen und Diskussionen sorgte. Friedrich Delitzsch, Professor für Assyriologie und semitische Sprachen, Mitbegründer und Direktor der Deutschen Orient-Gesellschaft, behauptete, dass die Paradies-Erzählung der Bibel auf ältere, babylonische Quellen zurückgehe. Das war Gotteslästerung; was die Wissenschaft heute als selbstverständlich ansieht, durfte damals nicht sein. Ein ganzes Jahrzehnt beschäftigte dieser sogenannte Babel-Bibel-Streit Theologen, Wissenschaftler und die Presse. Der italienische Historiker und Theologe Alessandro Scafi hatte entdeckt, dass auf alten Weltkarten immer wieder das Paradies als ganz konkreter Ort eingezeichnet ist: stets auf jenen sogenannten weißen Flecken der Erde, die bis dato noch nicht erforscht waren. So "wanderte" das Paradies bis auf den amerikanischen Kontinent und sogar zum Nordpol. Glaubten die Menschen also an ein konkretes Paradies auf Erden? Der niederländische Anthropologe und Biologe Carel van Schaik ("Tagebuch der Menschheit. Was die Bibel über unsere Evolution verrät") ist überzeugt, dass es das Paradies auf Erden gab - und zwar vor der Sesshaftwerdung des Menschen. Die wird zum Sündenfall, denn solange die Menschen Nomaden waren, lebten sie angeblich im Einklang mit der Natur und Schöpfung. Die Journalistin Lena Ganschow hat sich auf die Suche nach dem Paradies in der Gegenwart und der Vergangenheit gemacht und geht unter anderem der Frage nach, wie das Paradies im Islam aussieht. Wir alle kennen die paradiesischen Versprechungen, die den Selbstmordattentätern und ihren Angehörigen gemacht werden, ohne Umweg ins Paradies zu kommen, in dem alle Wünsche für jeden Mann - und jede Frau - erfüllt werden. Tatsächlich hofft jeder Muslim auf ein Leben im Paradies nach seinem Tod. Dafür muss ein streng gottgefälliges Leben auf Erden geführt werden. Die Bilder des muslimischen Paradieses sind: sattes Grün, Wasserfälle und Blumen, eine liebliche Landschaft, die alle Plackerei auf Erden vergessen lässt. Auf ihrer Suche nach dem Paradies trifft Lena Ganschow Historiker, Anthropologen, Mediziner und Theologen in ganz Europa. In aufwändigen Spielszenen werden der Babel-Bibel-Streit zwischen Friedrich Delitzsch und der Gesellschaft am Hofe Kaiser Wilhelms II. rekonstruiert. Weitere Filmszenen visualisieren die neuen Erkenntnisse über die babylonischen Wurzeln der Geschichte von Adam und Eva im Garten Eden.

27.12., BR, 19.00 Uhr: "Stationen: Herausforderung Wüste"

Mit 19 Kamelen ziehen sie durch die Wüste, schlafen auf Sand und ernähren sich von der einfachen Kost der Berber. 14 Frauen und Männer setzen sich den Strapazen einer Karawane aus, um mehr über sich herauszufinden. Dafür haben sie sogar Mobiltelefon, Uhr und Kosmetika abgegeben. Für die 78-jährige Margarete ist der Weg durch die Wüste eine Begegnung mit der Endlichkeit des Menschen. Nirgendwo sonst, erzählt die ehemalige Hebamme, habe sie sich über Leben und Tod, den Sinn des Ganzen intensiver auseinandergesetzt. Martine erlebt die Wüste als Ort der Geborgenheit. Sie liebt es, den Sand am ganzen Körper zu spüren. Seit 25 Jahren begleitet Agnes von Helmolt "Sinnsucher" durch die Wüste. Dabei erlebt sie stets neu, wie sehr die Sahara Menschen öffnet und ihnen die eigenen, oft verborgenen Gefühle und Gedanken, offenbart. Für die Karawanenführerin ist die Wüste auch ein idealer Ort für spirituelle Erfahrungen: "Die Wüste ist ein Tor zum Raum der Ewigkeit." 14 Tage lang hat Filmemacher Max Kronawitter eine Wüstenkarawane begleitet. Dabei hat er mit seinem Team nicht nur faszinierende Wüstenlandschaften eingefangen. Erstaunlich offen schildern die Teilnehmer in der Reportage, was die Wüste mit ihnen macht.

28.12., WDR, 22.10 Uhr: "Menschen hautnah: Liebe - trotz aller Unterschiede"

Andrea Oster und Ute Schneider zeigen in ihrem Film die vielfältigen Gesichter der Liebe. Die 1,93 große Silvia wollte immer einen Mann, der größer ist als sie. Und dann entsprach der Mann fürs Leben, den sie auf einer Party kennen lernte, so gar nicht diesem Schema: Winnie ist 30 Zentimeter kleiner und musste sich auf eine Bierbank stellen, um auf Augenhöhe zu sein. Heute sind die beiden seit über 15 Jahren zusammen und haben zwei Kinder. Für ihn ist sie die Traumfrau, er ist stolz, eine Frau mit so langen Beinen erobert zu haben. Er sieht im Größenunterschied kein Problem, aber Silvia nervt es: Weil die Leute gucken und tuscheln, ist gemeinsames Tanzen ebenso tabu wie Händchenhalten in der Öffentlichkeit. Und wie gehen die Kinder damit um? Paar Nummer zwei hat ein ähnliches Problem, wenn auch eher in sozialer Hinsicht: Volker ist LKW-Fahrer, Martina Chefärztin. Seit zwei Jahren sind die beiden verheiratet, aber sie sind nicht überall als Paar erwünscht: Martina ist Mitglied im Rotary Club, Volker darf nicht mit. Das dritte Paar erinnert an den französischen Staatspräsidenten Macron und seine 24 Jahre ältere Ehefrau Brigitte, die einst seine Französischlehrerin war: Dorothee war Lehrerin an der Schule, an der Frank Abitur machte. Als sich die beiden ineinander verliebten, war sie Ende 30 und er gerade mal 19. Mittlerweile ist das Paar seit über zehn Jahren zusammen und verheiratet. Sie weigert sich, ihre grauen Haare zu färben. Wenn sie in der Öffentlichkeit liebevoll den Arm um Frank legt, ahnt sie schon, dass die Menschen irritiert reagieren. Hätten sich diese drei Paare über eine Dating-Agentur im Internet gesucht, wären sie niemals einander vorgestellt worden. Und die auf Äußerlichkeiten bedachte Welt lässt sie es spüren: Den klassischen Rollenvorstellungen widersprechen die Paare so sehr, dass sie, ohne es zu wollen, provozieren.

28.12., WDR, 22.55 Uhr: "Menschen hautnah: Liebeskummer"

Im Anschluss zeigt der WDR eine weitere Ausgabe von "Menschen hautnah", in der es um die Kehrseite der Liebe geht: Wie heilt ein gebrochenes Herz? Oft bleiben dauerhafte Narben. Der Film zeigt, dass Liebeskummer aber auch eine Chance sein kann, ein Startschuss zu einem Neuanfang, und begleitet drei Menschen bei ihrem Start in einen neuen Lebensabschnitt: Den Traum von der großen Liebe hatte Lillemor eigentlich schon aufgegeben, doch dann traf die alleinerziehende Mutter plötzlich ihren Prinzen. Sie liebte ihn, er liebte sie; die beiden heirateten. Die Ehe hielt gerade mal ein Jahr, dann verließ er sie für eine andere Frau. Lillemor war am Boden zerstört. Sie konnte nichts mehr essen, magerte völlig ab und erkannte schließlich, dass es so nicht weiter gehen konnte. Die zweite Erzählung gilt Heike, die stets klare Vorstellungen ihrer Zukunft hatte: Heiraten, Haus kaufen, Kinder kriegen; davon machte die 36-jährige ihr Lebensglück abhängig. Doch in ihrer Beziehung gab es schon länger Probleme. Als ihr klar wird, dass sie sich nicht lösen lassen, trennt sie sich schweren Herzens von ihrem Partner und stürzt in ein tiefes Loch. Alleine kommt sie aus dem Tief nicht raus, deshalb entschließt sie, mit Hilfe eines Liebeskummer-Coachings einen Neustart zu versuchen. Fall Nummer drei befasst sich mit Alexander: Er wird in einer dramatischen Polizeiaktion von seiner Freundin vor die Tür gesetzt, verliert über Nacht nicht nur die Liebe seines Lebens, sondern auch sein Zuhause. Der 52-Jährige steht vor dem Nichts. Statt in Liebeskummer zu versinken, stürzt er sich in die Arbeit und startet viele Projekte gleichzeitig; aber die coole Fassade bekommt Risse.