Papst warnt vor Zerstörung der Menschheit durch Atomwaffen

Papst warnt vor Zerstörung der Menschheit durch Atomwaffen
Papst Franziskus hat vor der Zerstörung der Menschheit durch Atomwaffen gewarnt. Mit der Möglichkeit, Menschen zu töten, ohne dabei Strukturen zu beeinträchtigen, sei eine Grenze erreicht, sagte er am Samstagabend auf dem Rückflug von seiner Asienreise vor mitreisenden Journalisten. "Ich frage mich, ist es heute legitim, diese Waffenarsenale so aufrecht zu erhalten", sagte er unter Hinweis auf die Zerstörungen durch Atomwaffen in Hiroshima und Nagasaki vor siebzig Jahren und den Unfall im Atomkraftwerk von Tschernobyl vor rund dreißig Jahren.

Auf dem Rückflug von seiner Reise nach Myanmar und Bangladesch verteidigte der Papst zugleich seinen Umgang mit der Vertreibung der muslimischen Rohingya aus dem mehrheitlich buddhistischen Myanmar. "Mich interessiert, dass die Botschaft ankommt", sagte er während seiner Rückkehr aus Dhaka, der Hauptstadt von Bangladesch. Wenn er bei seinen Reden in Myanmar den Namen der Minderheit offen ausgesprochen hätte, wäre es gewesen, "als hätte ich meinen Gesprächspartnern die Tür vor der Nase zugeschlagen".

Statt die Regierung in Myanmar auf der ersten Etappe seiner Asienreise offen vor den Kopf zu stoßen, habe er die Situation beschrieben und vom Bürgerrecht jedes einzelnen gesprochen. "Um mir zu erlauben, im privaten Gespräch weiter zu gehen", sagte er unter Anspielung auf seine Begegnungen hinter verschlossenen Türen mit der De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi. Vor seiner knapp einwöchigen Reise nach Myanmar und Bangladesch hatte Franziskus mehrfach öffentlich die Vertreibung der Rohingya angeprangert.


Bei seiner Begegnung mit Rohingya anlässlich eines interreligiösen Friedenstreffens in Dhaka habe man diese von der Bühne vertreiben wollen. Als er daraufhin wütend geworden sei, habe man sie bei ihm gelassen. Nachdem er deren Einzelschicksale angehört habe, sei ihm klargeworden, dass er sie nicht gehenlassen konnte, ohne sich zu äußern. Daraufhin habe er sie um Vergebung gebeten und dabei geweint, ebenso wie sie selbst. "Die Botschaft ist angekommen, nicht nur hier", sagte der Papst unter Anspielung auf die Kritik an dem Umstand, dass er den Namen der Minderheit in Myanmar nicht ausgesprochen hatte.

Vor dem Hintergrund der Angriffe von Rohingya-Milizen in Myanmar warnte das Kirchenoberhaupt davor, Gruppen von Terroristen mit der Minderheit, in deren Namen sie angeblich handelten, gleichzusetzen. "In allen Religionen gibt es fundamentalistische Gruppen, auch unter uns Katholiken."

Zu seiner Begegnung mit dem Chef des Militärs in Myanmar, Min Aung Hlaing, betonte Franziskus, dieser habe ihn darum gebeten. Er schlage nie die Tür zum Dialog zu. "Ich habe nicht über die Wahrheit verhandelt", sagte Franziskus angesichts der Kritik an seinem Treffen mit dem General, der für die Gewalt gegen die Rohingya verantwortlich gemacht wird.