Kirche und Diakonie setzen sich für Familiennachzug ein

Ein 16-jähriger Flüchtling aus Eritrea, steht am Fenster seines Zimmers in einer Wohngruppe für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge.
Foto: Daniel Karmann/dpa
Ein 16-jähriger Flüchtling aus Eritrea, steht am Fenster seines Zimmers in einer Wohngruppe für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge.
Kirche und Diakonie setzen sich für Familiennachzug ein
Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und die Diakonie Hessen setzen sich dafür ein, dass alle schutzberechtigten Flüchtlinge ihre Angehörigen nachholen können.

Außerdem solle Familienmitgliedern, die in anderen europäischen Ländern gestrandet sind, die Einreise zeitnah ermöglicht werden, forderten Kirche und Diakonie am Freitag in Darmstadt und Frankfurt am Main.

Im Zentrum der Aktion "Familien gehören zusammen!", die Ende November anläuft, steht eine Serie mit Postkarten, die von dem Heidesheimer Grafiker Tobias Boos gestaltet wurden. Sie zeigen traditionelle Krippenmotive, bei denen aber einzelne Figuren der "Heiligen Familie" fehlen. Daneben findet sich ein erläuternder Text, der auf die dramatische Situation vieler Geflüchteter hinweist, die teilweise über Jahre von ihren Angehörigen getrennt leben müssen.

Ein Motiv der 'Heiligen Familie' aus der Serie von Postkarten, die Tobias Boos gestaltet hat.
Der Schutz der Familie sei ein Grundrecht und gelte auch für Geflüchtete, hob der Diakonie-Vorstandsvorsitzende Horst Rühl hervor. "Von daher fordern Diakonie und Kirche mit dieser gemeinsamen Kampagne die Politik dazu auf, allen Schutzberechtigten zu erlauben, ihre Angehörigen nachzuholen."

"In der Advents- und Weihnachtszeit wird vielen Menschen der Wert der Familie besonders bewusst", sagte Kirchenpräsident Volker Jung. "Deshalb haben wir diese Zeit gewählt, um auf das Leiden der Familien aufmerksam zu machen, die nicht zusammenleben können, weil der Familiennachzug nicht möglich ist."