EKD auf Defizit aus Reformationsjubiläum vorbereitet

Der Notgroschen wird angebrochen.
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Der Notgroschen wird angebrochen.
EKD auf Defizit aus Reformationsjubiläum vorbereitet
Das Reformationsjubiläum hat mehr Geld gekostet als erwartet und damit ein Loch im EKD-Haushalt hinterlassen. Der Ratsvorsitzende sieht darin jedoch keinen Grund zur Panik.

Das 500. Reformationsjubiläum hat bei der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ein Haushaltsloch hinterlassen, das nach den Worten des EKD-Ratsvorsitzenden Heinrich Bedford-Strohm aber nicht zu Einschnitten in anderen Bereichen führen wird. "So groß wird das Defizit nicht sein. Die EKD wird es tragen", sagte Bedford-Strohm der "Zeit"-Beilage "Christ und Welt".

Noch könne er keine abschließende Zahl nennen. Doch sei bei den Planungen für die Weltausstellung Reformation in Wittenberg bekannt gewesen, dass der EKD-Zuschuss entsprechend der verkauften Tickets variieren wird, sagte der oberste Repräsentant der deutschen Protestanten. Die EKD habe gespart. "Insofern sind wir auf diese Lücke eingestellt", sagte Bedford-Strohm.

Die Synode, das Kirchenparlament der EKD, wird ab Sonntag bei ihrer Jahrestagung in Bonn über die Finanzierungslücke beraten. Mit 294.000 Eintritten war die 16 Wochen dauernde Weltausstellung Reformation hinter den Besuchererwartungen zurückgeblieben. Synodenpräses Irmgard Schwaetzer hatte vor wenigen Tagen von einem "Nachfinanzierungsbedarf" gesprochen und diesen mit ausgebliebenen Ticketverkäufen wie auch zusätzlichen Kosten im Sicherheitsbereich begründet.

Die evangelische Kirche hatte 500 Jahre Reformation mit einem Festjahr begangen, das Ende Oktober zu Ende ging. 1517 hatte Martin Luther (1483-1546) seine 95 Thesen gegen die Missstände der Kirche seiner Zeit veröffentlicht, die er der Überlieferung nach am 31. Oktober an die Tür der Wittenberger Schlosskirche nagelte. Der Thesenanschlag gilt als Ausgangspunkt der weltweiten Reformation, die die Spaltung in evangelische und katholische Kirche zur Folge hatte.