Afghanischer Flüchtling verlässt Kirchenasyl im bayerischen Haßfurt

Pfarrerin Doris Otminghaus spricht am 30.01.2017 im evangelischen Pfarramt im unterfränkischen Hassfurt mit einem jungen Afghanen und zwei Jesiden aus dem syrisch-irakischen Grenzgebiet.
Foto: epd-bild/Daniel Peter
Pfarrerin Doris Otminghaus spricht am 30.01.2017 im evangelischen Pfarramt im unterfränkischen Hassfurt mit einem jungen Afghanen und zwei Jesiden aus dem syrisch-irakischen Grenzgebiet.
Afghanischer Flüchtling verlässt Kirchenasyl im bayerischen Haßfurt
Der afghanische Flüchtling Hasib A. hat nach mehr als acht Monaten sein Kirchenasyl im unterfränkischen Haßfurt verlassen. Der 23-Jährige habe subsidiären Schutz erhalten, teilte der ehemalige Kirchenasyl-Koordinator der bayerischen evangelischen Landeskirche, Stephan Theo Reichel, am Dienstagabend mit.

Damit ist A. vor einer Abschiebung nach Afghanistan geschützt. Der Fall des jungen Afghanen hatte im vergangenen Jahr bundesweit Schlagzeilen gemacht. Hasib A. lebte seit sieben Jahren in Deutschland, hatte einen Job und eine Wohnung in München, auch im Fußballverein war er aktiv. Weil sein Antrag auf Asyl abgelehnt wurde, war er in Deutschland nur geduldet. Im Dezember 2016 sollte er mit der ersten deutschen Sammelabschiebung nach Kabul ausgeflogen werden. In letzter Minute rettete er sich in ein Kirchenasyl. Ein Folgeantrag beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) hatte nun laut Reichel Erfolg und führte zu dem Behelfsstatus des subsidiären Schutzes.

Dem ehemaligen Kirchenasyl-Koordinator zufolge war der junge Mann der erste in einer ganzen Reihe junger afghanischer Männer, die in evangelischen Gemeinden in Bayern Kirchenasyl bekommen haben und so vor der Abschiebung in ein Kriegsgebiet beschützt wurden. Nun gelte es, Abschiebungen nach Afghanistan "generell zu stoppen", sagte Reichel.