Reformierter Weltgipfel fordert Frieden für koreanische Halbinsel

Reformierter Weltgipfel fordert Frieden für koreanische Halbinsel
Die Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen hat zur Aussöhnung zwischen Nord- und Südkorea aufgerufen. Es müsse ein Friedensabkommen geben, das auch die USA unterzeichnen müssten, sagte Lutz Drescher vom ökumenischen Forum für Korea am Dienstag auf der Generalversammlung der reformierten Weltgemeinschaft in Leipzig.

Ein wichtiger Schritt zum Frieden sei das sofortige Ende gemeinsamer Militärübungen der USA und Südkoreas, ergänzte Drescher. Mittelfristig müssten die USA ihre Truppen von der koreanischen Halbinsel abziehen.

Der südkoreanische Delegierte Lee Jaechun sagte, für eine friedliche Koexistenz beider Länder seien viele kleine Schritte nötig. Eine Möglichkeit dazu sei eine breite Volksbewegung ohne Beteiligung der Großmächte. Ri Jongro von der christlichen Föderation Nordkoreas sagte, die USA verschärften die Lage auf der Halbinsel willentlich und willkürlich. So könnten die Friedensbemühungen nie zu einem erfolgreichen Ende kommen.

Zuvor hatte sich die große Mehrheit der Delegierten dafür ausgesprochen, bis zur nächsten Generalversammlung im Jahr 2024 auf die Ordination von Frauen in allen weltweit 223 Mitgliedskirchen hinzuarbeiten. Mit gleicher Frist beschlossen die Delegierten zudem eine Frauenquote von 50 Prozent im Exekutivausschuss und unter den leitenden Mitarbeitern der Weltgemeinschaft. Da die reformierten Kirchen eine hierarchische Organisation ablehnen, sind die Beschlüsse nicht bindend.

Weltweit gehören rund 80 Millionen Menschen einer reformierten Kirche an. Die Generalversammlung der Weltgemeinschaft kommt nur alle rund sieben Jahre zusammen, zuletzt 2010 in den USA und 2004 in Ghana. Wegen der Nähe zur Lutherstadt Wittenberg wurde im Jahr des 500. Reformationsjubiläums 2017 bewusst ein Tagungsort in Ostdeutschland gewählt. Die Generalversammlung in Leipzig mit mehreren Hundert Delegierten aus rund 120 Mitgliedskirchen endet am Freitag.