Fröhlich-bunte "Protestwelle" gegen G20-Gipfel

Aktivisten der geplanten Protestaktion "G20-Protestwelle" werben in Hamburg vor dem Rathaus für die Demonstration am 2.7.2017.
Foto: dpa/Markus Scholz
Aktivisten der geplanten Protestaktion "G20-Protestwelle" werben in Hamburg vor dem Rathaus für die Demonstration am 2.7.2017.
Fröhlich-bunte "Protestwelle" gegen G20-Gipfel
Mit einer bunten "Protestwelle" wollen Umweltschutzgruppen und Gewerkschaften am kommenden Sonntag in der Hamburger City gegen den bevorstehenden G20-Gipfel (7./8. Juli) demonstrieren.

Höhepunkt sei eine Aktion auf der Alster mit mehr als 150 Booten, kündigte Initiator Uwe Hiksch, Vorstandsmitglied der Naturfreunde Deutschlands, am Montag in Hamburg an. Es sei ein Protest "aus der Mitte der Gesellschaft" für eine gerechtere, nachhaltige Politik. Die friedliche und kreative Aktion sei für alle Altersgruppen "zwischen 0 und 90" geeignet und solle zeigen, dass Protest auch Spaß machen könne, sagte Hiksch. Erwartet werden mehrere 10.000 Menschen.

Die Auftaktkundgebung beginnt um 11.30 Uhr auf dem Rathausmarkt. Zum "Parteientalk" werden die Bundestagsabgeordneten Katrin Göring-Eckardt (Grüne), Jan van Aken (Linke) und Niels Annen (SPD) erwartet. Die Demo zieht dann durch die südliche Altstadt zur Binnenalster. Die Boots-Demo können die Beteiligten vom Alsterufer aus verfolgen. Die Abschlusskundgebung mit Musik soll um 15 Uhr auf dem Rathausmarkt beginnen.

Es sei Aufgabe der mächtigen G20-Staaten, für einen fairen Welthandel einzutreten, forderte Berthold Bosse, Landesbezirksleiter von ver.di Hamburg. Konsum dürfe kein Elend erzeugen. "Wie kann es sein, dass hier ein T-Shirt drei Euro kostet?" Die Forderung nach einer besseren Klimapolitik, so Hiksch, richte sich nicht nur an US-Präsident Donald Trump, sondern auch an die Bundesregierung. Notwendig sei in Deutschland ein Ausstieg aus der Kohleproduktion.

Die wachsende Kluft in der Welt zwischen Arm und Reich sei nicht nur ein "moralischer Skandal", kritisierte Jörn Kalinski von der Entwicklungsorganisation Oxfam. Sie behindere auch das weltweite Wirtschaftswachstum und gefährde die Demokratie. Malte Siegert vom Naturschutzbund (Nabu) erinnerte daran, dass der Ruß-Ausstoß der weltweiten Schifffahrt nach CO2 der zweitgrößte Klimatreiber sei. Unterstützt wird die "Protestwelle" auch von Greenpeace, BUND, WWF und dem DGB Nord.