De Maizière: Keine Vorzugsbehandlung für leistungsfähige Flüchtlinge

De Maizière: Keine Vorzugsbehandlung für leistungsfähige Flüchtlinge
Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) lehnt es ab, die Aufenthaltserlaubnis von Asylbewerbern von deren beruflicher Leistungsfähigkeit abhängig zu machen. Die Wirtschaft fordere immer wieder, Flüchtlingen mit bestimmten Fähigkeiten eher ein Bleiberecht einzuräumen, sagte de Maizière zum Auftakt einer Tagung mit den Ausländerbehörden der Landkreise am Freitag in Berlin. Eine solche Bevorzugung finde er "nicht human".

De Maizière rief zugleich für mehr Verständnis für die Mitarbeiter der Ausländerbehörden auf. Im Falle der gewaltsamen Abführung eines afghanischen Berufsschülers aus Nürnberg sei die Situation des Betroffenen und der Mitschüler betrachtet worden. Es müsse aber auch an jene gedacht werden, die die Abschiebung in den Ausländerbehörden entschieden.

Häufig würden Behördenmitarbeiter und Polizisten bei Abschiebungen "angegangen bis hin zur Gangway", führte der Minister aus.  An die Adresse der Kirchen sagte de Maizière, sie sollten auch für die Mitarbeiter des Öffentlichen Dienstes "mal ein seelsorgerisches Wort einlegen".

Der Deutsche Landkreistag vertritt die Interessen der 294 Landkreise in Deutschland. Damit repräsentiert der Verband nach eigenen Angaben drei Viertel der kommunalen Aufgabenträger und die Belange von 68 Prozent der Bevölkerung.