Ökumene-Bischof Manzke: Auch Katholiken würdigen Luther

Karl-Hinrich Manzke
Foto: epd-bild/Viktoria Kühne
Karl-Hinrich Manzke
Ökumene-Bischof Manzke: Auch Katholiken würdigen Luther
Der Ökumene-Bischof der deutschen Lutheraner, Karl-Hinrich Manzke, hat eine positive Zwischenbilanz der Feiern zum 500. Reformationsjubiläum gezogen.

Auch die katholische Kirche habe die Reformation durch Martin Luther und seine Mitstreiter im 16. Jahrhundert in erstaunlicher Weise gewürdigt, sagte der schaumburg-lippische Landesbischof am Samstag auf der Frühjahrssynode seiner Landeskirche in Pollhagen. Ausdrücklich nannte Manzke Papst Franziskus.



"Auch für katholische Theologen und Historiker in unserem Land war und ist die Auseinandersetzung mit einem schwierigen historischen Erbe, das nicht das ihre ist, unabweisbar und unumgänglich", sagte er. Im Geschichtsbewusstsein der Deutschen spielten Luther und die Reformatoren bis in die Gegenwart eine zentrale Rolle, betonte der Catholica-Beauftragte der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) laut Redemanuskript. "Die Erinnerung an 1517 bewegt auch heute Menschen in zustimmender Anknüpfung und in Widerspruch." In Medien, Film, Museen und Musik komme dies im Jubiläumsjahr vielfältig zum Ausdruck. "Luther bewegt bis heute die Gemüter."

Die evangelische Kirche feiert bis Oktober dieses Jahres 500 Jahre Reformation. 1517 hatte Luther seine 95 Thesen gegen die Missstände der Kirche seiner Zeit veröffentlicht, die er der Überlieferung nach am 31. Oktober an die Tür der Wittenberger Schlosskirche nagelte. Der Thesenanschlag gilt als Ausgangspunkt der weltweiten Reformation, die die Spaltung in evangelische und katholische Kirche zur Folge hatte.