Syrer ersticht DRK-Mitarbeiter bei Beratungsgespräch

Syrer ersticht DRK-Mitarbeiter bei Beratungsgespräch
Bei einer psychosozialen Beratung hat ein Syrer am Mittwoch in Saarbrücken einen Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) erstochen. Nach ersten Ermittlungen der Polizei waren die beiden Männer am Vormittag während eines Beratungsgesprächs in Streit geraten.

Dabei habe der 27-jährige Syrer mit einem Messer offenbar auf den Berater eingestochen und tödlich verletzt. Der mutmaßliche Täter floh, die übrigen Mitarbeiter des Roten Kreuzes informierten Polizei und Rettungskräfte. Sie hätten vergeblich versucht, ihren Kollegen wiederzubeleben, sagte ein DRK-Sprecher.

Der mutmaßliche Täter sei kurze Zeit später auf der Straße nur wenige hundert Meter von der Beratungsstelle für Flüchtlinge und Migranten entfernt gefasst worden, sagte ein Polizeisprecher. Er sei bei der Tat ebenfalls verletzt und in eine Klinik gebracht worden. Ob es sich bei dem am Tatort gefunden Messer um die Tatwaffe handele, müsse noch geklärt werden.

Nähere Angaben zu dem Opfer machte der Sprecher zunächst nicht. Die Angehörigen des Getöteten hätten bis zum Nachmittag nicht informiert werden können. Das Opfer arbeitete nach DRK-Angaben im Projekt "Hope". Dieses läuft seit Mitte 2015. Dabei soll Flüchtlingen geholfen werden, belastende, teils traumatisierende Erlebnisse, die sie zu Hause und auf ihrer Flucht hatten, zu verarbeiten. Seit Juni 2015 haben vier Psychologen und zwei Dolmetscher über 230 Flüchtlinge mit Bleiberecht in Saarbrücken und im zentralen Landes-Aufnahmelager Burbach betreut.

DRK-Landespräsident Michael Burkert zeigte sich zutiefst betroffen von der "schrecklichen" Bluttat. Ein Mensch, der anderen Menschen helfen wollte, sei Opfer geworden. Auftrag des DRK sei es, in Not geratenen Menschen zu helfen. Das werde seine Organisation auch weiter tun. Etwa ein Dutzend anderer DRK-Mitarbeiter, die am Mittwochvormittag in der Beratungsstelle waren, wurden zunächst vor Ort und dann in der Zentrale des DRK-Landesverbandes von Notfallseelsorgern der beiden großen Kirchen betreut, berichtete der DRK-Sprecher.