Steffensky: Schönheit wächst aus Gnade

Steffensky: Schönheit wächst aus Gnade
Nach Auffassung des Theologen Fulbert Steffensky ist nichts auf der Welt bedeutender "als die Gnade, mit der wir angesehen werden - als der Blick der Güte".

Der Zwang in der Gesellschaft, sich selbst schön zu finden, führe in den Kältetod, denn Schönheit werde erst durch die Liebe anderer Menschen und die Gnade Gottes geboren, sagte der konvertierte Lutheraner am Samstagvormittag vor mehr als 500 Besuchern des evangelischen Kirchentags in Wittenberg.

Zur Unterstützung seiner These zog Steffensky "eine der schönsten Gnadengeschichten der Bibel" heran, in der Jesus den sozial geächteten Zöllner Zachäus nicht nur ansieht, sondern ihn wahrnimmt und seine innere Schönheit erkennt. "Es ist nicht leicht, sich schön finden zu lassen, wenn man sich gut kennt", sagte Steffensky. Gnade bedeute in diesem Zusammenhang, "dass mich einer ansieht, obwohl ich unansehnlich bin".

An diesem Wochenende feiert die Lutherstadt Wittenberg den Abschluss des 36. Deutschen Evangelischen Kirchentags, der am Mittwoch in Berlin begonnen hat. Zum Festgottesdienst am Sonntag auf den Elbwiesen werden die Besucher aus Berlin und von sechs regionalen "Kirchentagen auf dem Weg" in Wittenberg erwartet.