Schwesig verteidigt die Vielfalt von Familienleistungen gegen Kritik

Schwesig verteidigt die Vielfalt von Familienleistungen gegen Kritik
Die Unterstützung für Familien müsse ebenso vielfältig sein wie die Familien selbst, sagte die Bundesfamilienministerin auf dem Kirchentag.

Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) hat die zahlreichen familienpolitischen Leistungen gegen Kritik verteidigt, sie seien teuer und zum Teil wirkungslos. So vielfältig Familien seien, so vielfältig müsse auch die Unterstützung ausfallen, sagte sie am Donnerstag auf dem evangelischen Kirchentag in Berlin. In einer Debatte über die Bedürfnisse von Familien rückte sie den Zeitmangel berufstätiger Eltern und pflegender Angehöriger ins Blickfeld.

Sie zeigte sich "enttäuscht", dass es den Koalitionspartnern in Berlin nicht gelungen sei, sich auf das geplante Gesetz für ein Rückkehrrecht von einem Teilzeit- auf einen Vollzeitarbeitsplatz zu einigen. Auf eine Vollzeitstelle zurückkehren zu können, sei eine Voraussetzung für die von der SPD geforderte Familienarbeitszeit, sagte Schwesig. Schwesig will junge Eltern pauschal mit 150 Euro pro Monat unterstützen, wenn sie ihre Arbeitszeit zeitweilig reduzieren.

Die Vorsitzende der Frauen-Union, Annette Widmann-Mauz (CDU), gab den Ball an die SPD zurück und sagte, Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) habe es versäumt, die Wirtschaft rechtzeitig ins Boot zu holen. Auch die Union wolle den Rückweg in die Vollzeit ermöglichen, aber ohne die Wirtschaft gehe das nicht. Union und SPD hatten sich im Koalitionsvertrag auf die Einführung des Rückkehrrechts in Vollzeit verständigt.

Die Vorsitzende der Linkspartei, Katja Kipping, plädierte dafür, dass Väter und Mütter sich die Familien- und Berufsarbeit teilen. Dies nütze auch der Partnerschaft. Die Chefin der Linken lobte vor diesem Hintergrund das Elterngeld Plus, das die große Koalition eingeführt hat. Es ermöglicht beiden Eltern, Teilzeit zu arbeiten und dadurch das Elterngeld nach der Geburt eines Kindes über mehr als 14 Monate zu strecken.