Bundesregierung kritisiert Russland für Verbot der Zeugen Jehovas

Bundesregierung kritisiert Russland für Verbot der Zeugen Jehovas
Die Bundesregierung appelliert an Russland, das Verbot der Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas wieder aufzuheben.

Die Bundesregierung fordere Russland auf, sich an seine internationalen Verpflichtungen zu halten und den Zeugen Jehovas die ungehinderte Ausübung ihrer Religion zu ermöglichen, sagte Außenamts-Sprecher Martin Schäfer am Freitag in Berlin. Das Recht auf Religions- und Weltanschauungsfreiheit sei in der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte sowie im internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte fest verankert. Zu deren Respektierung und Wahrung habe sich Russland bindend völkerrechtlich verpflichtet.

Das Oberste Gericht Russlands hatte Medienberichten zufolge am Donnerstag die Zeugen Jehovas verboten und sie als extremistische Gruppe eingestuft. Ihr Vermögen soll beschlagnahmt werden. Nach eigenen Angaben zählen die Zeugen Jehovas in Russland rund 170.000 Anhänger, fast ebenso viele wie in Deutschland.