Koptischer Bischof gedenkt Ostern der Opfer in Ägypten

Koptischer Bischof gedenkt Ostern der Opfer in Ägypten
Der Bischof der koptisch-orthodoxen Kirche in Deutschland, Anba Damian, hat an Ostern dazu aufgerufen, auf die Terroranschläge in Ägypten nicht mit Hass zu reagieren.

Die Anschläge sollten Aggression, Angst und Hass säen, erklärte Damian in seiner am Sonntag in Höxter veröffentlichten Osterbotschaft. "Doch wir bleiben fest in unserem Glauben, in unserer Liebe und in unserer Hoffnung." Christen müssten ihre Welt vor Gewalt und Zerstörung bewahren.

Der Koptenbischof rief zum Gebet für die bedrohten Christen in Ägypten auf. "Wir beten für sie, dass sie stark bleiben und ihr Leben in Zeiten der Bedrohung und Gewalt meistern." Er bete für Rechte und Schutz für die koptischen Gemeinden. Zudem dankte der Bischof für Solidarität und Hilfe nach den Anschlägen vom 9. April.

Gebetet werden solle auch für die Gewalttäter, "dass ihre Herzen das Böse erkennen und sich zum Guten wenden", erklärte Damian. Kein Kind werde als Gewalttäter geboren, sondern als Ebenbild Gottes. "Wir beten dafür, dass alle Menschen von klein auf Barmherzigkeit erfahren und nicht den Weg der Gewalt gehen, sondern Jesus nachfolgen." Der Bischof warb für ein friedliches Miteinander in Liebe, Freiheit, Toleranz und gegenseitigem Respekt.

Bei zwei Anschlägen auf koptische Kirchen waren am Palmsonntag in Ägypten 46 Menschen getötet und mehr als 100 verletzt worden. Die Minderheit der koptischen Christen, die etwa zehn Prozent der Bevölkerung Ägyptens ausmacht, war in den vergangenen Jahren immer wieder Angriffen islamistischer Extremisten ausgesetzt.

Die koptisch-orthodoxe Kirche existiert bereits seit dem ersten Jahrhundert nach Christus. In Deutschland zählt die Kirche nach eigenen Angaben etwa 12.000 Mitglieder. Dienstsitz des Diözesanbischofs Damian ist das koptisch-orthodoxe Kloster in Höxter.