Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen erinnert an Taufanerkennung

Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen erinnert an Taufanerkennung
Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) hat am Mittwoch mit einem Gottesdienst und einem Festakt im Magdeburger Dom an die Unterzeichnung der gegenseitigen Taufanerkennung der Kirchen vor zehn Jahren erinnert.

"Wir ringen zwar noch immer um ein alle Mitgliedskirchen umfassendes, gemeinsames Verständnis in der Deutung und der konkreten Praxis der Taufe," sagte der ACK-Vorsitzende, der katholische Bischof von Speyer, Karl-Heinz Wiesemann, in seiner Predigt. Die gegenseitige Anerkennung habe aber das Miteinander gefestigt und auch theologisch weiter gebracht.

Auch gebe es weitaus größere Gemeinsamkeiten, betonte Wiesemann nach einem vorab verbreiteten Redetext. Diese sollten Ansporn für einen gemeinsamen, ökumenischen Auftrag sein, "füreinander und miteinander Türöffner für Gottes Gegenwart in unserer Welt zu sein, gerade auch für jene, die vergessen haben, dass sie Gott vergessen haben". 2007 hatten elf der 17 Mitgliedskirchen der ACK die Taufanerkennung unterzeichnet.

Wiesemann verwies darauf, dass die christliche Tradition im Land wegzubrechen drohe, nicht nur in Ostdeutschland, nicht nur in den Volkskirchen, sondern quer durch alle Konfessionen. Nur noch zehn Prozent der Einwohner Magdeburgs seien getauft und gehörten einer christlichen Kirche an. Dabei seien die übrigen 90 Prozent keine Atheisten im strengen Sinn, sondern "vielmehr religiös indifferent". Sie hätten sich nicht bewusst gegen den Glauben entschieden, sondern nie einen Zugang zu Gott gefunden, der für ihr Leben bedeutsam sei. Für die Kirchen sei dies eine völlig neue Situation, sagte Wiesemann.

Die 50 Delegierten der Mitgliederversammlung der ACK tagen noch bis diesen Donnerstag in Magdeburg. Das oberste, beschlussfassende Leitungsorgan der ACK tagt in der Regel jährlich im Frühjahr und im Herbst. Die ACK vereinigt derzeit 17 Mitgliedskirchen und sechs Gastmitglieder. Am Donnerstag wollen die Delegierten in Magdeburg unter anderem mit den Beauftragten der Kirchen bei der Bundesregierung über Religion im öffentlichen Raum diskutieren.