Hilfswerk: Hungersnot und Cholera breiten sich im Südsudan aus

Die humanitäre Lage im Südsudan verschärft sich dramatisch. Nun treten bereits erste Todesfälle durch Cholera auf.
Simaitis/Help
Die humanitäre Lage im Südsudan verschärft sich dramatisch. Nun treten bereits erste Todesfälle durch Cholera auf.
Hilfswerk: Hungersnot und Cholera breiten sich im Südsudan aus
Die humanitäre Lage im Südsudan verschärft sich nach Angaben der Hilfsorganisation "Help" dramatisch. Mehr als eine Million Kinder unter fünf Jahren seien akut unterernährt, erklärte das Hilfswerk am Dienstag in Bonn.

Davon befänden sich schon jetzt 275.000 Kinder in einer lebensbedrohlichen Lage, täglich würden es mehr. Hinzu kommen nun erste Todesfälle durch Cholera, wie Help mitteilte. Die geschwächten Kinder hätten keinerlei Abwehrkräfte gegen die gefährliche Infektion.

"Derzeit sind 33 bestätigte Todesfälle von Cholera alleine im Vertriebenenlager Mingkaman verzeichnet worden, Tendenz steigend", sagte Fabian Nolde, "Help"-Projektreferent für den Südsudan.

"Help" sei die einzige Organisation in Mingkaman, die sich um die Wasser- und Sanitärversorgung von 122.000 Menschen und damit auch um die Eindämmung der Cholera kümmere. Die Hilfe müsse unbedingt aufgestockt werden, betonte Nolde. Es drohe eine doppelte Katastrophe durch Hunger und Krankheit.

Auch aus anderen Regionen entlang des Nils würden Cholera-Erkrankungen und viele Todesfälle gemeldet, hieß es. Insgesamt versorgt "Help - Hilfe zur Selbsthilfe" im Südsudan nach eigenen Angaben rund 117.000 Menschen in den Regionen Lakes, Western Bahr El Ghazal und Warrap.