Bischof für Gedenkort am Berliner Breitscheidplatz

Bischof für Gedenkort am Berliner Breitscheidplatz
Der Berliner evangelische Bischof Markus Dröge hat sich für einen Gedenkort für die Opfer des Terroranschlags vom Breitscheidplatz ausgesprochen. Noch immer erinnerten Blumen und Kerzen an der Berliner Gedächtniskirche an die Opfer des Anschlags vom 19. Dezember, sagte Dröge am Samstag im RBB-Hörfunk.

Der Breitscheidplatz, ein Touristenmagnet im Herzen West-Berlins, sei zu einer Art modernem Passionsort geworden. Über die angemessene Form des Erinnerns solle nun ein Wettbewerb entscheiden. An einem Gedenkort sollten beide Aspekte ihren Ausdruck finden, so Dröge: "Die Erinnerung an das Leid, das dort Menschen widerfahren ist, und die Hoffnung, dass dieses Leiden eines Tages überwunden wird, dass es Trost gibt und der Tod nicht das letzte Wort ist. Dass der Hass am Ende nicht stärker sein kann als die Liebe."

Um die Menschen in dieser Hoffnung zu bestärken, brauche es Orte des Gedenkens. "Als Kirche beteiligen wir und darum an dem Dialog um die Gestaltung des Ortes." Ob Paris oder Nizza, Brüssel oder Istanbul, Ansbach oder Berlin - diese Orte markierten Gewalterfahrungen und bildeten eine Art Passionsweg unserer Tage, fügte der Bischof hinzu.

Am 19. Dezember 2016 war der Tunesier Anis Amri mit einem Lastwagen auf den Weihnachtsmarkt an der Berliner Gedächtniskirche gerast. Bei dem Anschlag kamen zwölf Menschen ums Leben, rund 50 wurden zum Teil schwer verletzt.