Höcke von Kranzniederlegung in Buchenwald ausgeschlossen

Höcke von Kranzniederlegung in Buchenwald ausgeschlossen
Der wegen seiner Äußerungen zum Berliner Holocaust-Mahnmal in die Schlagzeilen geratene thüringische AfD-Vorsitzende Björn Höcke ist von einer Kranzniederlegung in der KZ-Gedenkstätte Buchenwald bei Weimar ausgeschlossen worden.

Ein Mitarbeiter der Gedenkstätte bekräftigte gegenüber dem angereisten Höcke am Freitag, dass er an diesem Tag dort nicht erwünscht sei. Höcke fuhr daraufhin weg. Die geplante Kranzniederlegung mit Vertretern von Landesregierung und Landtag fand ohne ihn statt.

Die Stiftung Buchenwald und Mittelbau-Dora hatte Höcke am Vortag schriftlich mitgeteilt, dass er am Freitag unerwünscht sei. Dieser Schritt erfolge, um ein angemessenes Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus zu ermöglichen. Höcke entgegnete, es stehe der Gedenkstätte nicht zu, zu entscheiden, wer für ein Verfassungsorgan an dieser offiziellen Gedenkveranstaltung teilnimmt und wer nicht.

Höcke hatte mit einer Rede in Dresden vergangene Woche heftige Reaktionen aufgelöst. Vor Anhängern der "Jungen Alternative Dresden" sagte er unter anderem über das Berliner Holocaust-Mahnmal: "Die Deutschen sind das einzige Volk der Welt, das sich ein Denkmal der Schande in das Herz seiner Hauptstadt gepflanzt hat." Die Äußerungen stießen insbesondere bei Holocaust-Überlebenden auf Entsetzen.


Das Konzentrationslager auf dem Ettersberg bei Weimar wurde 1937 eingerichtet. Nach neuen Erkenntnissen waren im Lager bis zu seiner Befreiung am 11. April 1945 fast 280.000 Menschen inhaftiert, mehr als 56.000 starben.

Schon am Freitagvormittag hatte der Streit um die Teilnahme Höckes die Gedenkfeier des Thüringer Landtags für die Opfer des Nationalsozialismus überlagert. Er habe ihn zum Fernbleiben aufgefordert, weil seine Anwesenheit als Provokation empfunden worden wäre, sagte Landtagspräsident Christian Carius (CDU) zu Beginn der Veranstaltung. Höcke habe dies akzeptiert. Die AfD-Fraktion widersprach später dieser Darstellung.