Aleppo: Weltkirchenrat fordert UN zum Handeln auf

Familien flüchten aus dem Osten von Aleppo. Der Weltkirchenrat hat die Vereinten Nationen aufgefordert, das Leiden der Menschen in der syrischen Stadt Aleppo sofort zu beenden.
Foto: dpa/Handout Aleppo Media Center
Familien flüchten aus dem Osten von Aleppo. Der Weltkirchenrat hat die Vereinten Nationen aufgefordert, das Leiden der Menschen in der syrischen Stadt Aleppo sofort zu beenden.
Aleppo: Weltkirchenrat fordert UN zum Handeln auf
Der Weltkirchenrat hat die Vereinten Nationen aufgefordert, das Leiden der Menschen in der syrischen Stadt Aleppo sofort zu beenden.

Der UN-Sicherheitsrat müsse die humanitäre Versorgung der verzweifelten Menschen in der umkämpften Stadt sicherstellen, verlangte der Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen, Olav Fykse Tveit, am Montag in Genf. Außerdem müsse sich das Spitzengremium der UN für das Ende der Gewalt und der Belagerungen in ganz Syrien einsetzen.

Die Mitglieder des UN-Sicherheitsrates sollten ihre politischen Streitigkeiten beiseiteschieben und ihrer Verantwortung gerecht werden. Es sei nicht zu akzeptieren, dass Kinder und andere unschuldige Menschen zu Opfern der eskalierenden Gewalt in dem Bürgerkrieg würden, unterstrich Tveit.

Die Bewohner des von Assad-Truppen belagerten Ostteils von Aleppos litten unter Hunger, hätten keine medizinische Hilfe und müssten um ihr Leben fürchten. Die Würde der Menschen in Syrien müsse endlich wieder respektiert werden, betonte der ÖRK-Generalsekretär. Laut dem UN-Nothilfekoordinator Stephen O'Brien harren noch schätzungsweise 200.000 Menschen in Ost-Aleppo aus.

Bedford-Strohm: "Ich denke jeden Tag an die Menschen in Aleppo"

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, unterstützt den Aufruf des Weltkirchenrates, die humanitäre Versorgung der Bevölkerung im syrischen Aleppo sicherzustellen. "Es ist ein Trauerspiel, wie die Menschen in Aleppo Opfer internationaler Machtpolitik werden", schrieb der Theologe am Dienstag auf seiner Facebook-Seite.

Bedford-Strohm kritisierte, dass im UN-Sicherheitsrat erneut eine Resolution für eine Feuerpause in Aleppo an der Blockade Russlands und Chinas scheiterte, obwohl dort die humanitäre Lage immer schlimmer werde. "Ich denke jeden Tag an die Menschen in Aleppo und den anderen umkämpften Gebieten und bete für sie", unterstrich der EKD-Ratsvorsitzende.

Im Sicherheitsrat blockiert der Gegensatz zwischen Russland und den USA eine diplomatische Lösung für Ost-Aleppo und den gesamten Syrien-Konflikt. Die Truppen des Machthabers Baschar al-Assad haben mit russischer Luftunterstützung inzwischen große Teile der Rebellenhochburg Ost-Aleppo erobert.

In Syriens Bürgerkrieg kämpfen das Regime, Rebellengruppen und Terrormilizen um die Macht. Hunderttausende Menschen kamen seit Beginn der Kämpfe 2011 ums Leben. Millionen Männer, Frauen und Kinder sind auf der Flucht.