Bundestagsvizepräsident Peter Hintze gestorben

Foto: epd/Rolf Zoellner
Bundestagsvizepräsident Peter Hintze gestorben
Der aus Honnef stammende evangelische Pfarrer absolvierte eine lange politische Laufbahn mit zahlreichen Partei- und Regierungsämtern.

Der CDU-Politiker, Theologe und Bundestagsvizepräsident Peter Hintze ist tot. Wie Bundestagspräsident Norbert Lammert am Sonntag in Berlin mitteilte, erlag Hintze am Freitag im Alter von 66 Jahren den Folgen einer schweren Krankheit. Der aus Honnef stammende evangelische Pfarrer absolvierte eine lange politische Laufbahn mit zahlreichen Partei- und Regierungsämtern. 

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hat den verstorbenen Bundestagsvizepräsidenten Peter Hintze gewürdigt. "Der deutsche Protestantismus verliert einen streitbaren Kopf", erklärte er am Sonntag. Hintze sei viel zu früh gestorben. "Wir haben großen Respekt vor seiner Lebensleistung," sagte Bedford-Strohm.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) würdigte Hintze als "Mann des offenen Wortes, aber auch des Ausgleichs". Der studierte Theologe habe aus seinem christlichen Glauben die Kraft für seine politische Arbeit gezogen. Er habe seinen Glauben zum Fundament seines Handelns gemacht, sagte die Bundeskanzlerin: "Peter Hintze zeichnete sich durch klare Positionen aus und verteidigte seine Überzeugungen mit großer Leidenschaft und Sachkenntnis."

Bundespräsident Joachim Gauck kondolierte Petra Hintze zum Tod ihres verstorbenen Mannes. Mit seinem "unermüdlichen Einsatz zum Wohle unseres Landes hat Peter Hintze sich über alle Parteigrenzen hinweg große Anerkennung erworben", erklärte er. Hintze sei in allen seinen zahlreichen Ämtern ein hoch angesehener Repräsentant der deutschen Demokratie gewesen. "Mir werden seine Leidenschaft für die res publica, seine Geradlinigkeit, seine Warmherzigkeit und seine besondere Fähigkeit, dem anderen zuzuhören, immer in Erinnerung bleiben", sagte Gauck.

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1990 zog Hintze erstmals als Abgeordneter für Wuppertal in den Deutschen Bundestag ein. 1983 war er zum Bundesbeauftragten für den Zivildienst ernannt worden. Von 1991 bis 1992 war Hintze Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium für Frauen und Jugend, von 1992 bis 1998 Generalsekretär der CDU, seit 2013 Vize-Präsident des Deutschen Bundestages.

Hintze war zudem von 1990 bis 1992 Vorsitzender des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU. Lammert würdigte Hintze im Namen des Parlaments als leidenschaftlichen Parlamentarier und einen "allseits und über die Fraktionsgrenzen hinaus geschätzten Kollegen mit einer großen Begabung, Brücken zwischen unterschiedlichen Auffassungen und Interessen zu bauen". 

Seit 20016 hatte Hintze den Vorsitz der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion inne. Bis 2013 diente er als Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Technologie und Koordinator der Bundesregierung für Luft- und Raumfahrt. Auch international, vor allem auch auf europäischer Ebene habe Hintze großes Ansehen genossen, unter anderem von 2002 bis 2015 als Vizepräsident der Europäischen Volkspartei (EVP) und bis 2005 als europapolitischer Sprecher und Vorsitzender der Arbeitsgruppe für die Angelegenheiten der Europäischen Union der Unions-Bundestagsfraktion, wie der Bundestag weiter mitteilte.