Jüdisches Kolleg ordiniert erstmals Rabbiner in Norddeutschland

Jüdisches Kolleg ordiniert erstmals Rabbiner in Norddeutschland
Zwei Rabbiner werden anschließend in Frankreich und Ungarn tätig sein, ein Kantor wird in Hannover arbeiten.

Das Potsdamer Abraham-Geiger-Kolleg lädt in der kommenden Woche zur ersten Ordinationsfeier in Norddeutschland für neue Rabbiner und Kantoren ein. In der Synagoge Etz Chaim in Hannover sollen am 1. Dezember drei Absolventen des liberal ausgerichteten Rabbinerseminars in ihre Ämter eingesetzt und eingesegnet werden, wie das Kolleg mitteilte. Zwei Rabbiner werden anschließend in Frankreich und Ungarn tätig sein, ein Kantor wird in Hannover arbeiten. 

Das Kolleg ist nach dem jüdischen Reform-Rabbiner und Gelehrten Abraham Geiger (1810-1874) benannt. Es führt die Tradition der 1872 eröffneten und 1942 von den Nazis geschlossenen Berliner Hochschule für die Wissenschaft des Judentums fort und gehört zur Weltunion für Progressives Judentum. Zu der Feier werden zahlreiche Ehrengäste aus dem In- und Ausland erwartet. 



Die ersten Absolventen des 1999 gegründeten Rabbinerseminars wurden 2006 in Dresden eingeführt. Seitdem wurden mehr als 20 Frauen und Männer in ihre Ämter als Rabbiner eingesegnet, dazu mehrere Kantorinnen und Kantoren - zuletzt im August 2015 in Bielefeld und davor im September 2014 im polnischen Breslau. Sie sind heute in verschiedenen deutschen Städten sowie im europäischen und außereuropäischen Ausland tätig.