Studie: Viele Asylsuchende werden auf der Flucht Opfer von Gewalt

Studie: Viele Asylsuchende werden auf der Flucht Opfer von Gewalt
Hohe Kosten und hohe Risiken: Die Flucht nach Deutschland hat Schutzsuchenden einer Studie zufolge viel abgefordert. Wie aus den Ergebnissen einer am Dienstag in Berlin vorgestellten Befragung hervorgeht, haben zwei Fünftel der Männer und ein Drittel der Frauen bei ihrer Flucht nach Deutschland körperliche Gewalt erfahren. 15 Prozent der Frauen und vier Prozent der Männer berichten von sexuellen Übergriffen.

Mehr als die Hälfte gibt der Studie zufolge an, Opfer von Betrug oder Ausbeutung geworden zu sein. Im Durchschnitt mussten die Flüchtlinge mehr als 7.000 Euro für ihre Flucht ausgeben, das meiste davon für Verkehrsmittel und Fluchthelfer beziehungsweise Schleuser. Für Unterkunft gaben sie im Schnitt nur rund 460 Euro aus. Die durchnittliche Fluchtdauer vom Herkunftsland direkt nach Deutschland liegt der Studie zufolge bei 35 Tagen.

Gründe für die Flucht sind der Befragung zufolge vor allem Angst vor bewaffneten Konflikten und Krieg, Verfolgung, schlechte persönliche Lebensbedingungen und Angst vor Zwangsrekrutierung. Für die Studie wurden 2.349 Flüchtlinge befragt, die zwischen dem 1. Januar 2013 und dem 31. Januar 2016 in Deutschland eingereist sind. Die Befragung, die nun jährlich wiederholt werden soll, wird verantwortet vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, dem Forschungszentrum des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge und dem Sozio-oekonomischen Panel am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung.