Diakonie: Freiwillige Helfer müssen umworben werden

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Diakonie: Freiwillige Helfer müssen umworben werden
Die Diakonie sieht das Zusammenspiel von ehrenamtlichen Helfern und Profis in der Altenhilfe langfristig gefährdet.

Ein Grund dafür sei die zunehmende Überalterung der Gesellschaft, sagte Vorstand Maria Loheide dem Evangelischen Pressedienst (epd). "Wir müssen uns fragen, ob wir mit unseren traditionellen Angeboten des Ehrenamts noch ausreichend Menschen motivieren und wie wir künftig freiwillig Engagierte gewinnen." Vor allem in der Altenhilfe, die stark geprägt sei von ehrenamtlicher Mitarbeit, bestehe dringender Handlungsbedarf, sagte Loheide.

Die Herausforderungen für die Altenhilfe in Ballungsräumen seien dabei völlig andere als in teilweise entvölkerten ländlichen Räumen. "Sie erfordern regional unterschiedliche Vorgehensweisen und differenzierte Konzepte für eine alternde Gesellschaft", sagte das Vorstandsmitglied.

Unter dem Dach der Diakonie arbeiten nach Loheides Angaben rund 700.000 Freiwillige: "Das sind fast doppelt so viele freiwillige wie hauptamtliche Mitarbeitende." Neben der Kranken- und Behindertenhilfe sei die Altenhilfe mit über einer Viertelmillion Freiwilligen das am stärksten durch ehrenamtliches Engagement geprägte Arbeitsfeld.



Loheide betonte, dass um neue Aktive aktiv geworben werden müsse. "Wollen wir ehrenamtliches Engagement auch in Zukunft als wichtigen Teil der diakonischen Arbeit erhalten, müssen wir neue Wege gehen." Sie nannte drei Aspekte, die beim Anwerben von neuen Freiwilligen immer wichtiger würden. Dazu zähle die Vereinbarkeit von freiwilligem Engagement mit Berufstätigkeit, familiärer Verantwortung sowie mit Pflegeaufgaben.

Außerdem spielten die sozialen Medien beim Transport von Werbebotschaften eine immer wichtigere Rolle, ebenso zeitgemäße Info-Kanäle. Auch müssten die Träger vermehrt projektorientierte Angebote machen, die das Ehrenamt auf Zeit ermöglichen. Würden diese Vorgaben berücksichtigt, müsse man sich um ehrenamtlichen Nachwuchs nicht sorgen: "Das überwältigende Engagement für Flüchtlinge hat uns gezeigt, dass Menschen nach wie vor eine große Bereitschaft haben, sich einzubringen und Verantwortung zu übernehmen."