Bedford-Strohm freut sich auf Eröffnung des Reformationsjubiläums

Bedford-Strohm freut sich auf Eröffnung des Reformationsjubiläums
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hofft auf ein starkes und wirkungsvolles Festjahr zum 500. Reformationsjubiläum.

Er wünsche sich, dass viele Menschen "die wunderbare und kraftvolle Botschaft des Evangeliums neu entdecken und spüren werden", sagte Heinrich Bedford-Strohm am Freitag drei Tage vor den Feierlichkeiten zum Beginn des Festjahres am 31. Oktober und betonte: "Jetzt geht es endlich los."

Mit einer ökumenischen Feier im schwedischen Lund, einem Festgottesdienst und einem Staatsakt in Berlin sowie Gottesdiensten in Wittenberg und zahlreichen weiteren Städten eröffnet die evangelische Kirche am Montag das weltweite Festjahr zum Reformationsjubiläum. Bis zum 31. Oktober 2017 sind Hunderte von Veranstaltungen von Kirchen, staatlichen Stellen und anderen Akteuren in Deutschland und Europa geplant. Allein die EKD investiere "unter 30 Millionen Euro" in ihre Programmpunkte, sagte Bedford-Strohm.

Ob auch Vertreter der AfD bei kirchlichen Veranstaltungen zum Reformationsjubiläum sprechen dürfen, ist für den obersten Repräsentanten der deutschen Protestanten keine Frage der Parteizugehörigkeit. Menschen, die zum Beispiel Hetze, Fremdenfeindlichkeit und Hass gegen Muslime verbreiteten, haben "auf kirchlichen Podien nichts zu sagen", sagte er. Wer aber diskutieren wolle und auch Fakten zur Kenntnis nehme, sei willkommen.

Zum ersten Mal werde "ein Reformationsjubiläum ökumenisch und europäisch-international begangen", sagte der bayerische Landesbischof und verwies auf Vereinbarungen und Gottesdienste mit den Katholiken sowie den europäischen Stationenweg, auf dem mit Hilfe eines Trucks zwischen November 2016 und Mai 2017 Geschichten zur Reformation eingesammelt werden sollen.

Ein "ökumenisches Signal" zum gemeinsamen Abendmahl mit den Katholiken erhofft sich Bedford-Strohm von der ökumenischen Feier von Papst Franziskus und Lutherischem Weltbund (LWB) im südschwedischen Lund am Montag. Dass dies bisher nicht möglich sei, sei nach wie vor "sehr schmerzlich".