Lungenkrebs immer häufiger Todesursache von Frauen

Lungenkrebs immer häufiger Todesursache von Frauen
Zwei Dritteln der Bevölkerung geht es gesundheitlich gut bis sehr gut. Das sagen sie zumindest selbst. Laut Statistik bedrohen die Gesundheit vor allem zwei Faktoren: Rauchen und Übergewicht.

Berlin (epd). Rauchen und Übergewicht bleiben der Statistik zufolge gesundheitsbedrohende Laster der Deutschen. Wie aus dem am Donnerstag vorgestellten Statistischen Jahrbuch 2016 hervorgeht, sterben vor allem immer mehr Frauen an Lungen- und Bronchialkrebs, oft als Folge des Rauchens. 2014 war es bei rund 15.500 Frauen die Todesursache - ein Anstieg um 41 Prozent gegenüber 2004. Zugenommen haben auch das Problem Übergewicht und die Zahl von Typ-2-Diabetes-Fällen.

"Beide Geschlechter haben in den letzten Jahren im wahrsten Sinne des Wortes deutlich zugelegt", sagte der Präsident des Statistischen Bundesamts, Dieter Sarreither, bei der Präsentation des Jahrbuchs in Berlin. Knapp 16 Prozent der Erwachsenen hatten 2013 einen Body-Mass-Index von über 30 und galten damit als stark übergewichtig. Männer waren häufiger betroffen. 17 Prozent von ihnen galten als stark übergewichtig (1999: 12 Prozent). Bei Frauen waren es 14 Prozent (1999: 11 Prozent).

Viele fühlen sich gesund

Die Behandlungsquote bei Typ-2-Diabetes, für die Übergewicht ein Risikofaktor ist, stieg den Statistikern zufolge in den vergangenen zehn Jahren von 190 auf 206 Fälle je 100.000 Einwohner - hier ausschließlich und besonders stark bei Männern, während die Quote der behandelten Frauen von 190 auf 173 sogar zurückging.

Haupttodesursache bei beiden Geschlechtern sind Durchblutungsstörungen des Herzens. An zweiter Stelle folgen bei Männern Lungen- und Bronchialkrebs mit rund 29.500 Fällen im Jahr 2014. Bei Frauen liegt diese Todesart auf Platz sieben hinter weiteren Herzerkrankungen und Brustkrebs (Platz vier).

Die Deutschen selbst, werden sie gefragt, fühlen sich aber mehrheitlich gesund. Fast zwei Drittel (65 Prozent) bewerten ihren Zustand als gut oder sehr gut. Acht Prozent sagen, es geht ihnen schlecht oder sehr schlecht.

Jeder Fünfte raucht

Das Statistische Jahrbuch enthält auch Daten zu Ernährung und Genussmittelkonsum der Deutschen. Demnach gaben die privaten Haushalte 2013 durchschnittlich 300 Euro pro Monat für Nahrungsmittel, Getränke, Alkohol und Tabak aus. Der größte Posten war dabei Fleisch (50 Euro), gefolgt von Brot und Getreideerzeugnissen (41 Euro) sowie Molkereiprodukten und Eiern (37 Euro). Acht Prozent der Bevölkerung ist es den Angaben zufolge finanziell nicht möglich, jeden zweiten Tag eine vollwertige Mahlzeit auf den Tisch zu bringen. Besonders hoch sind diese Werte bei Alleinlebenden und Alleinerziehenden (jeweils 16 Prozent).

Konstant blieben den Angaben zufolge die durchschnittlichen Ausgaben für Alkohol (26 Euro) und Tabak (17 Euro). Die Statistiker folgern daraus aber, dass inzwischen weniger von diesen Suchtmitteln konsumiert wird, weil vor allem Tabak deutlich teurer geworden ist. 21 Prozent der Deutschen bezeichnen sich der Statistik zufolge als regelmäßige Raucher (1999: 25 Prozent). Leicht rückläufig ist dem Bericht zufolge auch die Zahl der sogenannten Komasäufer unter Jugendlichen.

Die Zeit, die sich im Durchschnitt jeder Bundesbürger für Sport nimmt, ist in den vergangenen elf Jahren den Angaben zufolge ebenfalls konstant geblieben. 27 Minuten verbringt demnach jeder täglich mit Sport und körperlicher Bewegung. 124 Minuten pro Tag - rund viereinhalbmal so viel Zeit - verbringen die Deutschen im Durchschnitt mit Fernsehen oder Filmschauen. Der Fernsehkonsum sei damit in den vergangenen elf Jahren um nochmals elf Minuten gewachsen.