Kabinett beschließt Bericht "Gut leben in Deutschland"

Kabinett beschließt Bericht "Gut leben in Deutschland"
Das Bundeskabinett hat am Mittwoch den Regierungsbericht zur Lebensqualität in Deutschland verabschiedet. Er zeige sehr deutlich, dass die Bürger ein gerechtes Land wollen, erklärte Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) in Berlin.

Berlin (epd). Ihre wichtigsten Forderungen seien Chancengleichheit, Zusammenhalt, Gleichstellung von Frauen und Schließung der Schere zwischen Arm und Reich bei Einkommen, Bildung und Gesundheitsversorgung. Dies sei ein Handlungsauftrag an die Politik, sagte Gabriel.

Der Bericht "Gut leben in Deutschland" ist das Ergebnis des Bürgerdialogs im vergangenen Jahr, bei dem die Bevölkerung aufgerufen war, online, über Postkarten oder bei Veranstaltungen in vielen deutschen Städten der Politik zu sagen, was für sie Lebensqualität ausmacht. Dem Bericht zufolge ist den Bürgern für ein gutes Leben in Deutschland Frieden am wichtigsten. Ebenfalls wichtig sind den Deutschen die Höhe der Bezahlung von Arbeit, die Freiheit zur persönlichen Entfaltung, das Gefühl von Sicherheit und Solidarität.

203 Diskussions- und Fragerunden

Die Bundesregierung hat nach einer Bewertung von Wissenschaftlern für den Bericht 46 Indikatoren für gute Lebensqualität in zwölf Themenbereichen erstellt, die nun Grundlage für künftige Vorhaben sein sollen. Am Bürgerdialog beteiligt haben sich den Angaben zufolge rund 15.750 Menschen, die Mehrheit davon in Veranstaltungen vor Ort. 203 Diskussions- und Fragerunden hat es dabei gegeben, an 50 beteiligten sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) oder Minister ihres Kabinetts persönlich.

Die Befragung ist nicht wissenschaftlich-repräsentativ. Der Dialog fand zwischen April und Oktober 2015 statt. Er fiel damit zum Teil in die bewegte Zeit nach der Einreise Tausender Flüchtlinge aus Ungarn, fand aber noch vor den vom heftigen Schlagabtausch geprägten Debatten um die Flüchtlingspolitik von Kanzlerin Merkel statt.