Diese Woche neu im Kino

Diese Woche neu im Kino
Vier interessante neue Filme im Kino - ausgewählt von der Redaktion von epd Film.

Frankfurt a.M. (epd).

Girl on the Train


Die trunksüchtige und arbeitslose Rachel (Emily Blunt) reist jeden Tag im Pendlerzug nach New York, vorbei an der Straße und dem Haus, in dem sie einst mit ihrem Ex-Mann lebte. Sie fantasiert von den Bewohnern der Einfamilienhäuser und ihren perfekten Leben, bis sie eines Tages bemerkt, dass die Ehefrau ihres Lieblingspaares ihrem Mann fremdgeht. Und dann verschwindet besagte Frau. Tate Taylors Adaption des Bestsellers von Paula Hawkins entfaltet gerade zu Beginn einen erstaunlichen Sog, auch dank der großartigen Performance von Emily Blunt.
Regie: Tate Taylor. Buch: Erin Cressida Wilson. Mit: Emily Blunt, Haley Bennett, Rebecca Ferguson, Justin Theroux, Luke Evans, Edgar Ramirez. Länge: 112 Minuten. FSK: ab 16 Jahren. USA 2016


Luther


Das Leben des Reformators als Abenteuerfilm. Martin Luther (Joseph Fiennes) ist in dem in Deutschland unter der Regie des Kanadiers Eric Till gedrehten Biopic ein junger, gut aussehender Mönch, der mit wachem Geist, unbestechlichem Gerechtigkeitssinn und im Namen Gottes gegen die starre und korrupte katholische Kirche rebelliert. Der Film, der Luthers Vita von seinem 22. bis zu seinem 47. Lebensjahr verfolgt, war bei seinem Start auch ein großer Publikumserfolg und kommt jetzt kurz vor dem Start der Feiern zum 500. Reformationsjubiläum 2017 als Wiederaufführung in die Kinos.
Regie: Eric Till. Buch: Camille Thomasson, Bart Gavigan. Mit: Joseph Fiennes, Alfred Molina, Jonathan Firth, Claire Cox, Peter Ustinov, Bruno Ganz, Uwe Ochsenknecht. Länge: 123 Minuten. FSK: ab 12 Jahren. Deutschland/Kanada 2016


Das Versprechen: Erste Liebe lebenslänglich


Jens Söring sitzt seit nunmehr 26 Jahren in Amerika für einen Doppelmord im Gefängnis. Unschuldig, wie er beteuert. Die Dokumentaristen Karin Steinberger und Marcus Vetter rollen seinen Fall und dessen hollywoodtaugliche Geschichte auf. Der damals 19-jährige Diplomatensohn soll im März 1985 die Eltern seiner Freundin Elizabeth Haysom in Virginia ermordet haben. Die beiden flüchten spektakulär, werden aber 1986 in London gefasst. In der Rekonstruktion durch den Filmwerden etliche Ungereimtheiten und filmreife Absonderlichkeiten deutlich, was dem Fall eine spannende Ambivalenz verleiht.
Regie: Karin Steinberger, Marcus Vetter. Sprecher: Imogen Poots, Daniel Brühl. Mit: Jens Söring, Gail Marshall, Tom Elliot, William Sweeney. Länge: 130 Minuten. FSK: ab 12 Jahre. Deutschland/USA 2016


Nirgendwo


Als sein Vater stirbt, zwingt sich der widerwillig Betriebswirtschaft studierende Danny, zur Beerdigung an seinen Geburtsort aufs Land zurückzukehren. Eigentlich wartet dort nichts auf ihn, doch weit gefehlt, denn auch hier ging das Leben weiter. Er knüpft schnell wieder Kontakte zu alten Freunden und auch seiner Ex-Freundin Susu. Alles scheint sich in Wohlgefallen aufzulösen, doch die Zeit bleibt nun einmal nicht stehen. Der Film von Matthias Starte ist trotz gefälliger, lockerer Inszenierung ein Film mit echter Fallhöhe - und damit ein gelungenes Debüt.
Regie und Buch: Matthias Starte. Mit: Ludwig Trepte, Saskia Rosendahl, Amelie Kiefer, Dennis Mojen, Ben Münchow, Frederik Götz, Jella Haase. L: 105 Minuten. FSK: ab 12 Jahren. Deutschland 2016