Flüchtlingsarbeit: Islamismusexperte fordert flächendeckendes Konzept

Flüchtlingsarbeit: Islamismusexperte fordert flächendeckendes Konzept
Der Islamismus-Experte Ahmad Mansour fordert ein flächendeckendes Konzepte für die Integration von Flüchtlingen. Ziel müsse es sein, den Menschen schneller als bisher sowohl Sprach- und Kulturkenntnisse als auch einen Arbeitsplatz zu vermitteln, sagte Mansour am Samstag auf einer Veranstaltung des Erzbistums Paderborn.

Bestehende Modelle zur Flüchtlingsbegleitung wirkten meist nur punktuell, kritisierte der Psychologe. Erforderlich sei ein vereintes Engagement aller maßgeblichen Kräfte in der Gesellschaft, etwa von Kirchen, Verbänden oder Moscheevereinen.

Allerdings müsse bei der finanziellen Förderung von Moscheevereinen durch das Bundesinnenministerium stärker darauf geachtet werden, welche Ziele die jeweiligen Verbände wirklich verfolgten, kritisierte der israelisch-arabische Autor. Vor allem minderjährige alleinstehende Jungen und Mädchen seien im Visier von Islamisten und Salafisten. Extremisten würden ihre Situation ausnutzen.


Im Schulsystem und auch in der Sozialarbeit sollte nach Ansicht von Mansour Ethik und Wertevermittlung eine größere Bedeutung zukommen. "Was uns verbindet, ist nicht die christlich-jüdische Religion, sondern das sind die Menschenrechte und das Grundgesetz", unterstrich er. Von Menschen, die in Deutschland ankommen, sei zu erwarten, dass sie sich entsprechend verhalten.

Mansour, der 2004 nach Deutschland kam, plädierte aber auch dafür, Migranten mögliche Ängste und Unsicherheit gegenüber der deutschen Gesellschaft zu nehmen. Er wisse aus eigener Erfahrung, wie schwer es falle, sich mit anderen kulturellen und religiösen Wurzeln in einer fremden Umgebung einzufinden.