UN: "Islamischer Staat" verübt schwere Verbrechen in Mossul

UN: "Islamischer Staat" verübt schwere Verbrechen in Mossul
Die bedrängte Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) verübt in der irakischen Stadt Mossul und Umgebung nach UN-Informationen schwere Verbrechen.

Genf (epd). Laut örtlichen Berichten hätten die Fanatiker 40 Zivilisten erschossen, erklärte das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte am Freitag in Genf. Einzelheiten über das Massaker liegen laut der Sprecherin Ravina Shamdasani noch nicht vor. Der "Islamische Staat" missbrauche zudem Zivilisten als lebende Schutzschilde gegen Angriffe des irakischen Militärs und seiner Verbündeten. Die Terroristen hätten 550 Familien aus umliegenden Dörfern nach Mossul verschleppt, um sie als Schutzschilde einzusetzen. Die Terrormiliz wolle die Flucht von Menschen aus dem umkämpften Gebiet verhindern.

UN rechnen mit einer Million Flüchtlingen

Unterdessen haben es laut dem Flüchtlingshilfswerk UNHCR rund 3.900 Zivilisten geschafft, aus Mossul zu entkommen. Die UN erwarten, dass bis zu eine Million Männer, Frauen und Kinder aus Mossul fliehen könnten. Anfang der Woche hatte die irakische Armee mit Unterstützung kurdischer Einheiten und des US-Militärs eine Großoffensive gegen den "Islamischen Staat" in Mossul gestartet. Die Operation sei bislang erfolgreich verlaufen, hieß es.

Die Terroristen beherrschen seit 2014 die zweitgrößte Stadt des Landes und errichteten dort eine Schreckensherrschaft. Laut UN-Funktionären könnte die Befreiung mehrere Wochen dauern.