Stuttgarter Ausstellung zeigt "Flucht vor der Reformation"

Gemälde Caspar Schwenckfeld.
Foto: Theodor de Bry/commons.wikimedia.org
Caspar Schwenckfeld (1490-1561) wurde 1528 aus seiner Heimat verbannt.
Stuttgarter Ausstellung zeigt "Flucht vor der Reformation"
Die Ausstellung unter der Schirmherrschaft von Landesinnenminister Thomas Strobl (CDU) illustriert multimedial die Sonderwege von Gruppierungen wie der Täuferbewegung und den Pietisten.

Der Reformation Martin Luthers folgten teils heftige Auseinandersetzungen, vor denen viele schließlich in die Emigration flohen. Diesen Menschen ist die Ausstellung "Flucht vor der Reformation" gewidmet, die vom 27. Oktober an im Stuttgarter Haus der Heimat zu sehen ist. Der Südwesten Deutschlands war sowohl Ziel als auch Ausgangspunkt von Glaubensflüchtlingen. 

Die Täuferbewegung, die bis heute die Taufe von Säuglingen ablehnt und nur Erwachsene tauft, hatte im Südwesten einen schweren Stand. Einer ihrer Vertreter, Michael Sattler (geboren 1490), wurde für seine Tauflehre 1527 in Rottenburg am Neckar nach einen Ketzerprozess verbrannt. Caspar Schwenckfeld (1490-1561), ein eigenwilliger Geist in den Reformationsjahren, floh von Schlesien ins Schwabenland, konnte aber mit seinen Glaubensgrundsätzen nirgends heimisch werden. Auch er wird in der Ausstellung porträtiert. 



Ein gespaltenes Verhältnis zum Land gab es bei den Pietisten. Ein großer Teil verstand sich (und versteht sich bis heute) als innerkirchliche Bewegung der Landeskirchen. Ein anderer Teil sonderte sich ab, rund 5.000 reisten beispielsweise in den Kaukasus aus. 

Die Ausstellung unter der Schirmherrschaft von Landesinnenminister Thomas Strobl (CDU) illustriert multimedial die Sonderwege dieser Gruppierungen.