Eisenacher Kunstprojekt "In Bed With Martin Luther" eröffnet

Foto: epd/Jens-Ulrich Koch
Eisenacher Kunstprojekt "In Bed With Martin Luther" eröffnet
Das Lutherdenkmal auf dem Eisenacher Karlsplatz ist bis Mitte Dezember Teil eines ungewöhnlichen Kunstprojekts. Unter dem Titel "Als dann flugs und fröhlich geschlafen (In Bed With Martin Luther)" können dort Besucher den Reformator Martin Luther (1483-1546) in einem Schlafzimmer besichtigen.

Dazu hat der japanische Künstler Tatzu Nishi in luftiger Höhe ein Haus um das Lutherdenkmal herum aufgebaut. Die Installation wurde am Sonntag eröffnet.

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) sagte bei der Eröffnungsfeier, Luther und sein Denkmal in Eisenach seien zwar bekannt, würden aber dennoch kaum wahrgenommen. Mit dem Kunstprojekt werde das Denkmal nun "auf hochspannende Art" wieder ins Bewusstsein zurückgeholt. Luther komme seit Jahrhunderten "nicht zur Ruhe", betonte Ramelow. Nun sei er "in einer menschlichen Situation" zu sehen.

Die 3,20 Meter hohe Luther-Plastik erwartet ihre Besucher nach dem Aufstieg über Gerüsttreppen im Bett stehend. Die Inneneinrichtung habe der Künstler in den vergangenen Tagen in Erfurt und Eisenach zusammengetragen, sagte Kurator Alexander Ochs.



Das rosa Häuschen um das von Adolf von Donndorf (1835-1916) geschaffene Denkmal hat bereits vor der Eröffnung für viel Gesprächsstoff in Eisenach gesorgt.

Das Projekt ist Teil der Ausstellungsreihe "Sein.Antlitz.Körper. Kirchen öffnen sich der Kunst." in Berlin, Eisenach und Jerusalem, die von Ochs betreut wird. Die Installation am Lutherdenkmal kann bis zum 17. Dezember besucht werden.

Finanziert wird das Projekt zur Hälfte aus dem Programm "Reformation und die Eine Welt" des Kulturstaatsministeriums. Die weiteren Kosten tragen die Stadt Eisenach und zwei Stiftungen. Auch zahlreiche Eisenacher Vereine, Geschäftsleute und die evangelische Kirche stellten Mittel zur Verfügung.