EU-Zwischenbilanz: 5.651 von 160.000 Flüchtlingen umverteilt

EU-Zwischenbilanz: 5.651 von 160.000 Flüchtlingen umverteilt
Ein Jahr nach den Beschlüssen zur Umverteilung von 160.000 Flüchtlingen in Europa hat die EU-Kommission die europäischen Regierungen erneut zum Handeln gemahnt.

Brüssel (epd). Es gebe einerseits "Bemühungen", die Zahl der Umverteilungen zu erhöhen, erklärte Vizekommissionspräsident Frans Timmermans am Mittwoch in Brüssel. "Diejenigen, die mehr tun können, fordere ich jedoch dringend zum Handeln auf."

Im September 2015 war die Umverteilung von 160.000 Asylsuchenden vor allem aus Griechenland und Italien beschlossen worden. Bisher seien 5.651 Menschen, davon 4.455 aus Griechenland und 1.196 aus Italien, in andere Länder gebracht worden, erklärte die EU-Kommission. Deutschland nahm von ihnen 215 auf, Frankreich mit 1.952 die meisten. Niemanden aufgenommen haben bisher Österreich, Dänemark, Polen und Ungarn.

Zugleich legte die EU-Kommission eine Zwischenbilanz des umstrittenen Flüchtlingspakts mit der Türkei vor. Dieser habe "zu konkreten positiven Ergebnissen geführt", urteilte Migrationskommissar Dimitris Avramopoulos. Nach EU-Zahlen kamen seit Juni im Durchschnitt pro Tag noch 85 Menschen irregulär auf den griechischen Inseln an, während es im Oktober 2015 am Tag 7.000 gewesen seien. Von Griechenland in die Türkei zurückgeführt wurden im Rahmen des Paktes demnach bisher 578 Menschen.