Friedensdialog mit der ELN in Kolumbien rückt näher

Friedensdialog mit der ELN in Kolumbien rückt näher
In Kolumbien rücken nach der Unterzeichnung des Friedensvertrags mit der Farc-Guerilla Verhandlungen mit der kleineren kolumbianischen Rebellengruppe ELN näher. Präsident Juan Manuel Santos deutete am Dienstag (Ortszeit) Fortschritte in den informellen Sondierungsgesprächen an, wie der Hörfunksender "Caracol" auf seiner Internetseite berichtete.

Rio de Janeiro (epd). "Sollte die ELN kommende Woche ihre Entführten freilassen, können wir den Beginn der öffentlichen Phase der Verhandlungen verkünden", erklärte Santos.

Die Hälfte der Verhandlungsagenda zwischen Regierung und ELN sei bereits vereinbart, ergänzte der Präsident. Bislang scheiterte ein Friedensdialog immer wieder an aufflackernden Gefechten zwischen ELN-Kämpfern und Soldaten. Die Guerilla wird für Anschläge auf die Infrastruktur und zahlreiche Entführungen verantwortlich gemacht.

Umfassende Vereinbarung

Die Regierung und die größere Farc unterzeichneten am Montag ein weltweit beachtetes Friedensabkommen und beendeten damit 52 Jahre gegenseitiger Feindseligkeiten. Nach dreieinhalb Jahren Verhandlungen in Kubas Hauptstadt Havanna hatten beide Seiten Ende August eine umfassende Vereinbarung vorgelegt.

In Kraft treten kann das Abkommen aber erst, wenn ihm die Bevölkerung am kommenden Sonntag in einem Referendum mehrheitlich zustimmt. Einer Umfrage vom Dienstag zufolge werden 66 Prozent derjenigen, die sich an der Abstimmung beteiligen wollen, für den Friedensvertrag stimmen.