WhatsApp und Facebook müssen Daten trennen

WhatsApp und Facebook müssen Daten trennen
Der Hamburgische Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar hat es Facebook untersagt, Daten von deutschen WhatsApp-Nutzern zu speichern.

Hamburg (epd). In der neuen Anordnung sei Facebook zudem aufgetragen worden, die bereits von WhatsApp übermittelten Daten zu löschen, kündigte Caspar am Dienstag an. Facebook halte sich an geltendes EU-Recht zum Datenschutz, kommentierte eine Facebook-Sprecherin die Ankündigung.

Caspar sieht Irreführung der Nutzer

Facebook und WhatsApp sind nach Einschätzung des Datenschutzbeauftragten selbstständige Unternehmen. Nach dem Erwerb von WhatsApp durch Facebook vor zwei Jahren hätten sie öffentlich zugesichert, dass die Daten der Nutzer nicht miteinander ausgetauscht würden. Dass dies nun doch geschehe, sei nicht nur eine Irreführung der Nutzer, sondern auch ein Verstoß gegen das nationale Datenschutzrecht. Facebook habe weder eine wirksame Einwilligung von den WhatsApp-Nutzern eingeholt, noch gebe es eine gesetzliche Grundlage für den Datenempfang.

Facebook signalisiert Gesprächsbereitschaft

Die neue Anordnung schütze die Daten von rund 35 Millionen WhatsApp-Nutzern in Deutschland, begründete Caspar die Maßnahme. "Es muss ihre jeweilige Entscheidung sein, ob sie eine Verbindung ihres Kontos mit Facebook wünschen. Dazu muss Facebook sie vorab um Erlaubnis fragen."

Facebook sei offen, die anstehenden Fragen gemeinsam mit dem Hamburger Datenschutzbeauftragten zu klären, sagte die Facebook-Sprecherin. Der Konzern sei zuversichtlich, die Bedenken auszuräumen.