"Raif Badawi Award" geht an irakische Radiojournalistinnen

"Raif Badawi Award" geht an irakische Radiojournalistinnen
Für ihr Radioprogramm aus einem irakischen Flüchtlingslager erhalten vier junge Frauen den "Raif Badawi Award für mutige Journalisten".

Berlin (epd). Die Frauen aus Syrien und dem Irak zögerten nicht, kritische Themen anzusprechen, und hätten es sich zur Aufgabe gemacht, andere Flüchtlinge mit ihrem Programm zu unterstützen, erklärte die FDP-nahe Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit am Montag. Der Preis erinnert an den inhaftierten saudischen Blogger Raif Badawi.

Journalismus in Eigenregie

Haifa Ezzaz Ahmed, Haneen Hassan, Suzan Yahya und Shadan Fathulla senden jeden Tag ihr Radioprogramm Dange NWE Radio aus Halabdscha. Die Reporterinnen gehen dabei auch auf Themen wie häusliche Gewalt, weibliche Genitalverstümmelung und Frauenrechte ein. "Wir bewundern den Mut und das Engagement der jungen Frauen, die sich Journalismus in Eigenregie angeeignet haben", erklärte die Jury in ihrer Begründung.

Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Vorstand der Stiftung, begrüßte die Entscheidung. Sie nannte die Gewinnerinnen "ein inspirierendes, sinnstiftendes Vorbild, das den Frauen in den riesigen Flüchtlingscamps eine wichtige Orientierung in dieser für sie so schweren Situation gibt".

Der Preis, der von Badawis Ehefrau Ensaf Haidar mit angestoßen wurde, wird unter anderem von der Friedrich-Naumann-Stiftung getragen. Der Preis wird vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels unterstützt und am 19. Oktober im Rahmen der Eröffnung der Frankfurter Buchmesse verliehen. Badawi wurde wegen seiner islamkritischen Texte zu 1.000 Peitschenhieben und zehn Jahren Haft verurteilt.