Schneiderhan übernimmt Führung der Kriegsgräberfürsorge

Schneiderhan übernimmt Führung der Kriegsgräberfürsorge
Nach dem Rücktritt von Markus Meckel als Präsident des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge übernimmt zunächst sein bisheriger Stellvertreter Wolfgang Schneiderhan dieses Amt. Der ehemalige Bundeswehrgeneral werde die Funktion "bis auf weiteres" ausüben.

Göttingen (epd). Das sagte Sprecher Fritz Kirchmeier am Rande einer Bundesvertreterversammlung des Verbandes am Freitag in Göttingen.

Meckel hatte am Donnerstag seinen sofortigen Rücktritt als Volksbund-Präsident erklärt. Er zog damit die Konsequenzen aus einem monatelangen Führungs- und Richtungsstreit innerhalb des Verbandes. Meckel kam damit seiner für Freitag erwarteten Abwahl durch eine Delegiertenversammlung in Göttingen zuvor. Der letzte Außenminister der DDR und langjährige SPD-Bundestagsabgeordnete führte den Verband seit Oktober 2013.

Internationale Jugendbegegnungen

Schneiderhan, der selbst nicht bei dem Treffen in Göttingen anwesend war, teilte in einer schriftlichen Erklärung mit, er wolle "keinen Zweifel daran lassen, dass der aktuelle Reformprozess für den Volksbund notwendig und wichtig ist". Der Verband habe "eine gute Tradition, sich und seine Arbeit immer wieder auf den Prüfstand zu stellen".

Schneiderhan (Jahrgang 1946), war von Ende Juni 2002 bis Ende November 2009 der 14. Generalinspekteur der Bundeswehr und damit der ranghöchste Offizier. Seit 2014 ist er einer von zwei Vizepräsidenten des Volksbundes.

Der 1919 gegründete Volksbund hat mehr als 117.000 Mitglieder und betreut aktuell 832 Kriegsgräberstätten in 45 Staaten mit etwa 2,7 Millionen Kriegstoten. Jährlich werden knapp 30.000 weitere Kriegstote geborgen. Im vergangenen Jahr verzeichnete er Einnahmen von 50,4 Millionen Euro. Fast drei Viertel der Einnahmen stammen aus Spenden, Nachlässen und Sammlungen, der Rest von der Bundesregierung sowie ein kleiner Teil von den Bundesländern. Jedes Jahr fördert der Volksbund außerdem internationale Jugendbegegnungen mit fast 20.000 Menschen in ganz Europa.