Hilfsorganisationen fordern mehr Hilfe für Afrika

Hilfsorganisationen fordern mehr Hilfe für Afrika
Deutschland muss den ärmsten Ländern Afrikas nach Ansicht von Entwicklungsorganisationen stärker zur Seite stehen. Besonders wichtig sei die Grundbildung für Jugendliche.

In ihrem 24. Bericht über "Die Wirklichkeit der Entwicklungspolitik" fordern Welthungerhilfe und terre des hommes die Bundesregierung zur Aufstockung der Entwicklungshilfe auf. Südlich der Sahara halte sich der Hunger hartnäckig seit mehr als 20 Jahren, sagte Till Wahnbaeck, Vorstandsvorsitzender der Welthungerhilfe, am Mittwoch in Berlin. Dort liege die Mehrzahl der Länder, die arm und fragil sind.

Seit 2010 sei der Anteil der deutschen Entwicklungshilfe für die bedürftigsten Länder von 28 auf 23 Prozent gesunken, betonte Wahnbaeck bei der Vorstellung des Berichtes. Auf der Liste der ersten 10 aller Empfängerländer deutscher Entwicklungshilfe befanden sich den Angaben zufolge 2014 nur zwei aus der Gruppe der am wenigstens entwickelten Länder, davon keines aus Afrika südlich der Sahara. "Deutschland darf die ärmsten Staaten nicht vergessen und muss seine Hilfe aufstocken", sagte Wahnbaeck.

Albert Recknagel, Vorstandssprecher von terre des hommes, forderte zur Bekämpfung von Krisen und Fluchtursachen eine Stärkung nicht-militärischer Maßnahmen: "Dazu zählen der Aufbau funktionierender Rechtssysteme, aber auch die besondere Förderung der Grundbildung für Jugendliche, die ihnen Berufsperspektiven in ihrer Heimat eröffnet." Nur etwa zehn Prozent der Gesamtausgaben der Bundesregierung für den Bereich Bildungsförderung flossen den Angaben zufolge in den vergangenen Jahren in die Grundbildung. Dabei erinnerte Recknagel daran, dass der Altersdurchschnitt in den afrikanischen Länder südlich der Sahara bei etwa 18 Jahren liegt, im Gegensatz zu Deutschland mit etwas über 46 Jahren.